Donnerstag, 14. Oktober 2010

vom Sandstrand zu Schneebergen in kurzer Zeit und 2x WWOOFing

Kia ora...wie versprochen folgt nun der naechste Bericht :)

Wir verabschiedeten uns von Isa, setzten unsere Fahrt fort und kamen ueber eine huegelige Strasse nach Takaka. Dort klopften wir bei mehreren Hostels an und fragten, ob wir eine heisse Dusche nehmen und Kochen koennten...die nette Frau im 3. Hostel sagte letztendlich zu...was fuer ein Genuss, eine heisse Dusche nach einem solchen Track zu nehmen! :) Takaka selbst ist sehr unspektakulaer...doch mit etwas mehr als 1000 Einwohnern hat das Oertchen alles zu bieten...angefangen vom Supermarkt, ueber Tankstellen und einer Bibliothek, bis hin zu einer High School und sogar einem Krankenhaus! Nach einem Tag Zwischenstopp ging's weiter Richtung "Farewell Spit". Zuvor kamen wir nach Collingwood, einem kleinen netten verschlafenen Doerfchen.

Am "Farewell Spit", dem noerdlichsten Punkt der Suedinsel, machten wir zunaechst eine Rundwanderung zum "Fossil Point"...es war einfach toll...wir liefen ueber Farmland mitten durch mehrere Schafherden mit suessen Laemmern :) und kamen am schoenen Sandstrand raus...wir fuehlten uns wie in der Wueste...es gab dort unzaehlig viele Sandduenen und es wehte eine sehr starke Prise :) Wir liefen auf den Duenen parallel zum Meer entlang...ein aussergewoehnliches Bild bot sich uns - links von uns das Meer und der Sand, rechts ausgebildete Vegetation mit Sumpfgebieten. Auf dem Rueckweg zum Ausgangspunkt kamen wir uns vor wie in der Steppe...typisch Afrika :) Danach waren wir noch auf einem Aussichtspunkt...es war nicht nur windig, es war sehr extrem stark windig...genau wie am "Cape Reinga", dem noerdlichsten Punkt Neuseelands.

Am naechsten Tag wollten wir eigentlich noch zum Leuchtturm laufen...doch leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, so dass wir uns entschlossen, dem "Farewell Spit" goodbye zu sagen und machten uns auf in Richtung Sueden; bis nach Motueka. Dort wollten wir unsere Digital-Cameras reparieren lassen...der Sand hat sprichwoertlich seine Spuren hinterlassen. Bei Ricardas Camera ging gar nichts mehr und auch die Frau im Laden konnte uns nicht helfen. Raus aus dem Shop versuchte es Ricarda ein letztes Mal...und...siehe da, wie durch eine Zauberhand ging sie wieder...oh man waren wir froh! :)
Auf der Fahrt nach Motueka kamen wir u.a. an einer Mandarinen-Plantage vorbei...und wie bereits zuvor bei den Kiwis, Aepfeln, Zitronen, Kaki und anderen Mandarinen wollten wir uns auch hier als "Fruit Picker" versuchen...doch leider waren die Orangen so sauer, dass wir es haben sein lassen ;)

Danach ging's weiter nach St. Arnaud zum "Nelson Lake National Park" und damit zum "Lake Rotoiti". Auf dem Weg dahin bot sich uns ein spektakulaeres Bild nach dem anderen...es war einfach gigantisch...erst sahen wir schneebedeckte Berge in weiter Ferne...dann waren wir urploetzlich komplett umgeben von diesen Riesen und als wir das noch alles staunend beobachteten, lag auf einmal Schnee neben uns und vor uns am Strassenrand! Wow! Innerhalb von einem Tag...ach was, innerhalb von 2 Stunden waren wir von der Kueste an der Tasman-See mitten im Gebirge umgeben von schneebedeckten wuchtigen Bergen...that's New Zealand!!! :) :)
Wir hielten natuerlich sofort an und machten unsere ersten Schneebaelle in Neuseeland...Johnny bekam auch einen ab ;) Als wir in St. Arnaud ausstiegen wussten wir sofort, warum hier Schnee liegt...es war schweine-kalt und es hat auch leicht geschneit. In der Nacht war es auch furchtbar kalt...sogar das Auto war innen gefroren. Aber dafuer begann der naechste Tag wie man es sich wuenscht...strahlend blauer Himmel, keine Wolken weit und breit zu sehen, ganz klare frische Luft und die Sonne strahlte mehr und mehr die Schneeberge rings um den "Lake Rotoiti" an...was fuer ein tolles Panorama...wie auf einer Postkarte...wir strahlten mit der Sonne um die Wette :) Wir machten anschliessend eine kleine Wanderung um den See herum und fruehstueckten danach ausgiebig vor dem See mit den Bergen im Hintergrund und blauem Himmel :)
Wir fuhren weiter zum "Lake Rotoroa", der ebenfalls zum "Nelson Lake National Park" gehoert. In der Zwischenzeit hatte sich das Wetter komplett gedreht...Regen ohne Ende...aber das sind wir mittlerweile gewohnt von Neuseeland ;) Aufgrund des Wetters blieben wir nicht lange dort und wollten ueber eine Abkuerzung nach Murchison fahren...allerdings kamen wir unterwegs nicht weiter...die Strasse war komplett ueberflutet.
Ueber einen laengeren Weg kamen wir nach Murchison. Es ist ein netter kleiner Ort mitten in der Pampa. Wir machten auch hier eine kleine Wanderung durch einen Wald mit seltsamen Baeumen...
Nach diesem kurzen Zwischenstopp setzten wir unsere Reise fort nach Lyell zum "Lyell Walkway" - nicht schlecht, aber wir haben schon bedeutend schoenere Wege kennengelernt.

Weiter nach Westen und mit dem letzten Tropfen Benzin im Tank erreichten wir Westport, eine typische Kohlebergbau-Stadt. Christian tankte fuer 10 $, doch beim Bezahlen merkte er, dass er nur 5 $ einstecken hat...ein sehr sehr netter Mann aus Wellington bekam es mit und bezahlte die fehlenden 5 $ aus seiner eigenen Tasche...unvorstellbar!!! Doch leider waren nicht alle so freundlich...in der ersten Nacht in Westport haben irgendwelche dummen Jugendliche den Blinker von unseren Johnny eingetreten...wir schliefen und hoerten es auf einmal tierisch krachen...die waren aber schnell weg. Am naechsten Tag sahen wir dann die Bescherung...es tat uns richtig weh, unseren Johnny mit so einem Matschauge zu sehen...wir fragten auf einem Schrottplatz nach, ob sie so einen Blinker zufaellig da haben...da hatten wir Glueck und bekamen auch noch einen billigen Scheibenwischer fuer die Heckscheibe.
An und fuer sich ist Westport sehr uninteressant...ausser der Einkaufsstrasse, einem Kino und einem Supermarkt gibt's nichts weiter...eine alte Kohlebergbau-Stadt eben.
Etwas ausserhalb von Westport gibt's ein sehr schoenes Fleckchen...das "Cape Foulwind". Von da aus haben wir einen Walkway entlang der Kueste zu einer Robbenkolonie gemacht. Diese Robben waren bedeutend aktiver als die Robben in Wellington. Sogar ganz kleine Robben waren dabei und haben miteinander getobt...das war richtig schoen anzusehen :)
Auf dem Rueckweg blieben wir am Leuchtturm stehen und schauten uns den Sonnenuntergang an...doch um ihn richtig geniessen zu koennen holten wir die Campingstuehle aus dem Auto und genossen den Ausklang dieses wunderschoenen Tages... :)

Wir verliesen Westport und fuhren weiter Richtung Karamea, wo wir in den kommenden Tagen mit unserem naechsten WWOOFing beginnen sollten. Auf dem Weg dahin wollten wir nach Denniston - hatte uns ein Polizist empfohlen. Es soll ein altes Kohlebergbau-Dorf sein. Wir kamen an einen Wegweiser und keine Minute spaeter fragte uns ein Mann, ob wir Hilfe brauchen...und lud uns sofort zu sich nach Hause auf eine Tasse Tee ein. Nale war ein sehr netter Mann; er ist sehr viel getrampt und lebt jetzt fuer paar Monate mitten im Wald in einem alten Haus...ohne Strom...aehnlich wie ein Aussteiger. Nach der Tasse Tee machten wir noch zusammen eine kleine Wanderung zum Beginn der alten Kohlebergbahn. Nachdem wir uns verabschiedeten fuhren wir weiter nach Millerton zu einem schoenen grossen maechtigen Wasserfall - der erste richtige so wie man sie aus Filmen kennt - toll :)
Danach ging's nach Granity. Dort schauten wir uns am Meer den Sonnenuntergang an...sehr schoen :)

Am naechsten Tag fruehstueckten wir am Strand, an selber Stelle bei herrlichstem Sonnenschein. Wir sahen am Strand ein angespueltes einsames Robben-Baby...vollkommen ausgehungert... Ricarda ist hin und wollte ihm etwas Brot und Butter futtern, sie legte es in den Mund doch er spukte es immer wieder aus und hat nichts gefressen. Spaeter wurde er mit der kommenden Flut ins Meer gespuelt... und wir konnten nichts mehr tun.
Dann fuhren nach Ngawakau zum "Charming Creek Walkway". Kurz vor Beginn des Wanderweges trafen wir einen jungen Mann - Colin. Er lud uns sofort zum Essen am Abend bei sich ein. Unglaublich gastfreundlich die Kiwis :)
Der "Walkway" war richtig schoen...einer der besten, wenn nicht sogar der Beste, den wir bislang in NZ gemacht haben! Es ging entlang einer alten Kohlebergbahn-Strecke...ueber lange Haengebruecken, durch mehrere Tunnel, vorbei an wunderschoenen kleinen und grossen Wasserfaellen und entlang einer tollen Landschaft...traumhaft schoen und das bei genau so schoenem Wetter :) nach 4 Stunden waren wir wieder am Ausgangspunkt und fuhren zu Colin. Er lebt in einer Art WG, arbeitet tagsueber im Kohlebergwerk, frueh morgens macht er Wasserkontrollen und nachts geht er in den Wald und begibt sich auf die Suche nach Kiwi-Eiern...diese bringt er dann zum DOC. Als wir ankamen, fuehlten wir uns anfangs ein bisschen unsicher...Colin spielte mit einem Freund draussen auf der Terrasse Gitarre und sang dazu. Dabei ging die Sonne im Meer unter...eine richtig friedliche Abendstimmung! Dann gingen wir mit rein ins Haus und unterhielten uns dort mit Colin und den anderen. Am Abend machte er dann auch noch ein sehr leckeres Essen fuer uns.
Am kommenden Tag sind wir dann nach Karamea gefahren...wir sahen den "Rongo Backpacker" schon von weitem und dachten uns "oh Gott"...das komplette Haus in Regenbogenfarben angemalt...total hippi.
Es war eine tolle Erfahrung und wirklich nicht schlecht...es war alles vorhanden - Kueche, Gemeinschaftsraum, 2-Bett-Zimmer, eine Badewanne unter freiem Himmel und sogar eine eigene Radiostation...Karamea 107,5 FM ;) Dort mussten wir uns auch vorstellen und waren in ganz Karamea und Umgebung zu hoeren :) Der einzigste Haken war, dass wir kein Essen bekamen, was sonst beim WWOOFing dazu gehoert. Wir arbeiteten also nur fuer ein Bett....doch da haben wir auch ein schoenes im Johnny ;) Deshalb entschlossen wir uns nur sehr kurz da bleiben, suchten in der Zwischenzeit einen anderen WWOOFing-Platz und waren letztendlich 4 Tage dort. Zu unseren Aufgaben gehoerte das Saeubern aller Raeume mit allem drum und dran, Feuerholz holen, Feuer machen und wenn - wir kreativ waeren - irgendeinen Raum kuenstlerisch gestalten...
Einmal machten wir auch unsere eigene Radio-Show...unsere ausgewaehlten Lieder waren live im Radio zu hoeren...ja ja hier bekommt mann schon eine menge Erfahrungen...nach Housekeeper, Fruit Picker und Gemuesebauern war unser naechster Beruf - Radio-Moderator ;)
Am ersten Tag sind wir mit Hillary aus Schottland (sie und Laurent aus Frankreich waren die anderen WWOOFer) zum "Oparara Bassin" gefahren. Dort waren wir am "Moria Gate Arch", am "Oparara Arch" und an bzw. in den "Honeycomb Hill Caves". Der "Oparara Arch" ist absolut riesig...ein gewaltiger Bogen, der einen Fluss umspannt. Aber die "Honeycomb Hill Caves" waren richtig beeindruckend. Normalerweise kommt man nur im Rahmen einer gefuehrten Tour da rein...so machten wir kurzer Hand eine selbstgefuehrte Tour, damit wir auch in die Hoehle hinein durften ;) Es war fantastisch...bewaffnet mit einer Taschenlampe
wagten wir den Abstieg in die Hoehle...ueber Stock und Stein...ueberall tropfte es von der Decke...wir kamen an einer Ausstellung von Tierknochen vorbei und sahen zum ersten Mal wahnsinnig viele Gluehwuermchen...wow, was fuer ein wundervoller Anblick -wie ein Sternenhimmel ! :)
Bevor wir Karamea verliesen, machten wir noch einen Ausflug zum "Heaphy Track" - einem weiteren "Great Walk". Dort wanderten wir ca. 5 Stunden am Strand entlang. Es ist en richtig schoener Weg durch einen wahren Palmenwald...so viele Palmen auf einen Fleck haben wir noch nie gesehen...die standen einfach ueberall :)

Danach ging's wieder Richtung Sueden...nach einem kurzen Zwischenstopp in Granity, wo wir Colin nochmal "Hallo" sagten, fuhren wir nach Charleston zu unserem WWOOFing-Platz. Dort erwartete uns bereits Don, der Besitzer von "Pyramid Farmstays Bed and Breakfast". Don ist ein sehr netter, aelterer, alleinstehender Mann mit einem Hund  namens "Dog". Er besitzt ein riesiges Grundstueck...wo sehr viele Baeume und Straeucher stehen - besonders Manukastraeucher, woraus er zusammen mit seinem Bruder den beruehmten "Manuka Honig" produziert...der beste Honig der Welt! Manuka ist sogar eine Heilpflanze und soll gegen alles moegliche helfen (z. B.: Verbrennungen, Insektenstiche, Halsschmerzen,...) und sehr lecker ist er dazu auch noch :)
Wir waren insgesamt 4 WWOOFer, die Don's grosses Haus in der Zeit gefuellt haben. Neben uns waren noch 2 andere Backpacker da, eine Taiwanesin (Tanja) und ein Malaysianer (Allen) - beide waren sehr nett und wir haben jede Menge ueber die Kultur und Gewohnheiten der Asiaten kennen gelernt. Bei Don hatten wir es richtig gut, wir mussten nicht wirklich schwer arbeiten und hatten trotzdem immer gutes Essen und ein weiches Bett. Zu unseren Aufgaben gehoerte es, den Haushalt sauber zu halten, die Hausfassade von Spinnweben zu befreien, immer mal ein bisschen Unkraut zupfen, Feuerholz machen und halt zu helfen, wo wir helfen konnten. Einen Nachmittag war das Umstabeln von den Boxen mit den Bienenwaben angesagt...auch das war sehr interessant, weil wir einiges ueber die Produktion gezeigt bekommen haben...und wer fleissig arbeitete, durfte dann auch mal den gaaanz frischen Honig naschen...mmmmhhhh! :) Und Ricarda bekam von Don's Bruder sogar eine Kette mit echtem Jade-Stein geschenkt, die Glueck bringen soll! :)
Auch die Fahrraeder durften wir nutzen...also sind wir mal in den nicht weit entfernten "Paparoa National Park" gefahren und haben dort einen kleinen Track gemacht. Auch dass war sehr schoen...wir kamen entlang einer kleinen Eisenbahnstrecke und einem Fluss, ueber eine Haengebruecke bis hin zu einer Hoehle. Die Umgebung dort aehnelt dem "Elbsandsteingebirge" :)
Insgesamt waren wir 12 Tage bei Don und seinem Hund "Dog"...es war eine sehr schoene Zeit und auch dort haben wir jede Menge Erfahrungen gesammelt.

Danach ging's weiter nach Punakaiki und Greymouth...doch das gibt's beim naechsten Mal zu lesen :)

Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)

Sonntag, 10. Oktober 2010

Der wunderschoene 3-Tage-"Abel Tasman Track" :)

Hallo alle zusammen...heute folgt ein weiterer Bericht aus dem tollen Neuseeland :)

Nachdem wir Nelson, "the Sun Capital of NZ", verlassen hatten, fuhren wir weiter nach Richmond...einer kleinen Stadt gleich neben Nelson. Hier machten wir einen Stadtbummel und genossen dabei den tollen Sonnenschein. Dann fuhren wir weiter nach Motueka, wo erneut Isa auf uns wartete. Wir wollten im nahe gelegenen "Abel Tasman National Park" einen weiteren Track machen...da passte es super, dass Isa einen 3-Tages-Track absolvieren wollte. Ricarda war von der Idee total begeistert und buchte ebenfalls 2 Uebernachtungen in Huetten auf dem Weg. Christian wollte nicht 3 Tage laufen...ihm reichte 1 Tag.
Auf dem Weg nach Marahau - wo das Wassertaxi abfaehrt und der Track beginnt bzw. endet - kamen wir an Kaiteriteri vorbei...einem kleinen Oertchen mit einem traumhaften, richtig goldgelben Sandstrand...und gleich dahinter das extrem klare tuerkisblaue Meer - da bekommt man sofort Lust, sich in die Fluten zu stuerzen...vorausgesetzt man mag saukaltes Wasser :)
Direkt hinter Kaiteriteri - etwas ausserlegen - liegt ein weiterer Strand, von dem man aus einen Felsen mitten im Wasser sehen kann...es handelt sich um den "Split Apple Rock". Der Felsen sieht wirklich wie ein in der Mitte gespaltener Apfel aus...wie kuenstlich geschaffen...ein toller Anblick :)
Abends waren wir dann in Marahau und Ricarda praeparierte ihren Rucksack fuer die naechsten 3 aufregenden Tage! :)

Voller Vorfreude und mit strahlend blauem Himmel startete der kommende Tag...endlich ging's los...der 1. Mehrtages-Track von Ricarda in Neuseeland! :)
Puenktlich um 9:00 Uhr morgens ging's los. Wir alle sassen im Wassertaxi, welches mit einem Traktor ins Meer gezogen wurde...und dann ging die rasante Fahrt los :) So ein Wassertaxi ist wie ein Jetboot und hat nichts mit einer ruhigen Bootsfahrt gemeinsam...die Wellen schlugen hoch, es war holprig, schnell und total lustig :) Unser Kapitaen machte auch immer mal ein paar Stopps...den ersten am "Split Apple Rock", den wir am Vortag schon besucht hatten. Es war noch beeindruckender, da wir nun ganz nah ran gefahren sind :) Dann ging's weiter die Kueste entlang Richtung Norden...auch dort legten wir einige Stopps ein. Auch hier erzaehlte uns unser Kapitaen viel ueber die Geschichte und Entstehung der steilen Felswaende, die direkt ans Meer anschliessen. Unser letzter Stopp war eine kleine abgelegene Insel, welche das "zu Hause" einer riesigen Robbenkolonie ist...das war super toll, denn dort haben junge Robben-Babys im Wasser gespielt - ich haette stundenlang zu schauen koennen :) Dann wurde ich an meinem Ausgangspunkt fuer den Track abgesetzt. Als das Boot dann wieder weg war, stand ich komplett allein an diesem wunderschoenen Sandstrand - was fuer ein tolles Gefuehl...wow :) Ich fuehlte mich wie Robinson Crusoe.
Nichts haette schoener sein koennen...kein Mensch weit und breit...tuerkis-blaues Meer, strahlender Sonnenschein und dieser unberuehrte, gold gelbene, feine Sandstrand, in dem nur meine Fussstapfen und ein paar Muscheln zu finden waren...es war wunderbar! :)
Nach ca. 20 Minuten brachte ein anderes Boot Isa auch zu diesem tollen Fleckchen Erde. Dann zogen wir beide zusammen los. Wir versteckten unsere riesen Rucksaecke im Busch, um den Strand zu erkunden und einfach alles zu geniessen. Wir hatten eine Menge Spass...
sind ueber Felsbloecke gekraxelt, ueber Fluesse gesprungen und haben Muscheln gesammelt. Auf dem Rueckweg sahen wir, gar nicht weit von uns entfernt, ca. 6 bis 8 Delphine im Meer springen...voll genial - zum ersten Mal sah ich Delphine in freier Wildbahn :) Nach einer kurzen Pause in der Sonne entschlossen wir uns dann, mit dem eigentlichen Track zu starten. Es war richtig anstrengend...staendig ging es hoch und runter und der 30 kg schwere Rucksack erleichterte die Sache auch nicht gerade. Doch wir hatten trotzdem unseren Spass - wir sangen, reimten und lachten die ganze Zeit. Und die Anstrengungen wurden durch jede Menge wunderschoene Aussichtspunkte, auf tolle Landschaft und kleine Inseln auch sehr belohnt. Jeder Schritt war es wert...wir kamen durch Regenwald, ueber Bruecken und an schoenen Wasserfaellen vorbei. Um 16:00 Uhr waren wir dann an der ersten Huette, die auch sehr schoen gelegen war. Nachdem wir die Umgebung erkundet hatten, gab es dann das wohlverdiente Abendessen. Wir sassen mit noch 8 anderen Backpackern bei Kerzenschein an einem alten runden Holztisch und genossen die Nudeln aus der Dose :) Dann wollten Isa und ich uns gut gesaettigt auf Kiwi-Jagd begeben. Wir praeparierten unsere Taschenlampen mit roter Klebefolie...alle fragten, was das soll...wir erklaerten und dann wollten alle mit. So waren wir dann zu zehnt. Uns war klar, dass wir so keinen Kiwi sehen wuerden, dafuer waren wir zu viele, zu laut und mit zu viel Licht unterwegs. Macht aber nichts! Aus der geplanten Kiwi-Jagd wurde so eine lustige Nachtwanderung am Strand :)

Unser 2. Tag begann morgens um halb 8. Nach einem kleinen Fruehstueck starteten wir. Normal sollte man 4 Stunde brauchen...doch wir machten einen kleinen Umweg :) und waren so 7 Stunden unterwegs. Der Weg war wieder schoen und die Aussicht richtig toll. Selbst das Wetter hat gehalten. Obwohl schwerer Regen angesagt war, haben wir keinen einzigsten Tropfen abbekommen. Das Highlight des 2. Tages sollte eine sehr lange Haengebruecke sein - echt Wahnsinn...da bekommt man auch ohne Hoehenangst ein richtig mulmiges Gefuehl im Bauch :) Doch unser absoluter Spassfaktor stand erst noch bevor...naemlich als wir versuchten, eine kleine Abkuerzung zu nehmen... :) sollte man eigentlich nur bei Ebbe machen...aber wir doch nicht :) So zogen wir Schuhe, Socken und Hose aus und stiefelten los...eine geschlagene Stunde watschelten wir durch sau kaltes Wasser, was anfangs nur bis zum Knoechel, dann bis zu den Knien und letztendlich bis zum Unterbauch reichte. Unsere groesste Angst war, dass die Rucksaecke nass werden. Es gab weder ein vor noch ein zurueck. Doch genau im richtigen Moment, als wir ueberlegten, unsere Rucksaecke ueber Kopf zu tragen, kam um die Ecke ein Katamaran (Schiff) mit vielen schaulustigen jungen Leuten, die lachten und Fotos von uns machten :) Wir winkten und sie retteten uns aus der immer weiter steigenden Flut - puuhhhh welch ein Glueck :) Unsere Fuesse schmerzten vom langen Laufen auf den zerbrochenen und scharfkantigen Muscheln, die ueberall am Grund lagen...und kalt war uns auch. Also trockneten wir uns schnell ab und zogen uns schoen warm an. Wir standen nun erneut an der "Kreuzung" und entschieden uns jetzt fuer den etwas laengeren, aber sicher trockeneren Weg :) Nach den besagten 7 Stunden und reichlich vielen Pausen kamen wir dann in der 2. Huette an. Dort waren schon viele - viel zu viele - Leute...insgesamt waren wir 26 Personen in einer Huette...von den unterschiedlichsten Nationalitaeten und Altersklassen...die Juengeste war 4, der Aelteste 73 Jahre. Nachdem auch wir unseren Schlafplatz gesichert hatten, sind wir an den nicht weit entfernten Strand gegangen...entspannen :) Dort haben wir auch "Hacky Sack" - ein Ballspiel - gespielt. Erst nur mit Isa allein...aber es dauerte nicht lange und wir waren zu dritt, zu fuenft und letztendlich zu siebt...auch das war sehr lustig und hat uns eine Menge Spass gemacht :) Wir spielten, bis die Sonne im Meer versank und dann ging es zurueck zur Huette, wo es erneut bei Kerzenschein ein leckeres Dinner gab.

Unser 3. und letzter Tag stand bevor. Wir sind schon halb 7 aufgestanden, da tolles Wetter war und wir nicht in den vorhergesagten heftigen Regen kommen wollten. Doch als wir nach dem Fruehstueck los gelaufen sind, hat es angefangen zu nieseln...was aber dazu fuehrte, dass wir von dort oben einen wunderschoenen, kraeftigen und richtig grossen Regenbogen ueber dem Farnenwald sahen :) war echt ein toller Anblick :) Nach der extremen Steigung am Anfang war der Rest des Weges nur noch flach und so schoen leicht zu begehen...das hatten wir uns nach den letzten, sehr anstrengenden, Tagen auch verdient :) Wir kamen wieder an jeder Menge kleiner Wasserfaelle und schoenen Kuestenabschnitten vorbei. Die Natur war auf dem kompletten Weg sehr abwechslungsreich...vom Meer, zur Wueste, durch Regenwald und ueber Steppe...alles war dabei :) Circa 1 Stunde und nur wenige Kilometer vor dem Ziel, fanden wir eine nette abgelegene Bank in einer schoenen Ecke, nicht weit vom Strand...also beschlossen wir hier Mittag zu machen...Isa spendierte ihre Nudeln und ich meine Dosensuppe...und voila...siehe da... :) ein leckeres warmes Mittag bei Sonnenschein und dazu noch Kaffee aus einer Plastikdose ;) Was will man denn mehr... :) Dann ging es auch ruck zuck...und wir waren am Ziel. Noch ein paar Fotos machen und dann zu Christian und Johnny, die schon den ganzen Tag auf uns warteten.
Es waren 3 wunderschoene Tage im "Abel Tasman National Park", die ich sicher so schnell nicht vergessen werde :)

Was wir danach erlebt haben, koennt ihr schon bald lesen :)

Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)