Dienstag, 29. Juni 2010

Einmal ganz hoch und wieder zurueck...

Hallo Ihr Lieben :)
Heute nun unser naechster Eintrag...wir sind auf unserer Reise zwar schon ein ganzes Stueck weiter vorangeschritten und haben so viele Erlebnisse und Eindruecke gesammelt, dass wir noch nicht dazu kamen, alles aufzuschreiben. Doch um euch nicht noch laenger warten zu lassen, schreiben wir euch heute erstmal einen Teil.

Wir sind ja wie gesagt aus Auckland raus und als erstes muessen wir unseren Bericht zwecks Mount Eden und One Tree Hill revidieren...gegen das, was wir jetzt im "richtigen" Neuseeland zu sehen bekommen, ist Auckland und das oben genannte nichts, aber wirklich auch gar nichts dagegen! Ein Unterschied wie Tag und Nacht, Sonne und Regen...es ist der absolute Wahnsinn, unheimlich beeindruckend, faszinierend, atemberaubend, traumhaft, wunderschoen!!! Es gibt kein Wort, mit dem man auch nur annaehernd treffend beschreiben koennte, wie schoen es hier ist! Gigantisch! Wow!
Wir sind am fruehen Mittwochmorgen 5 Uhr aufgestanden und so gegen 5:30 Uhr aus Auckland rausgefahren. Unser Ziel war - natuerlich nicht am Stueck - der ganz hohe Norden bis zum "Cape Reinga". Der Grund fuer unser zeitiges Aufstehen lag da drin, den Sonnenaufgang ausserhalb dieser Millionenstadt zu sehen und zu geniessen. In Silverdale wurde es langsam hell und so entschlossen wir uns, irgendwo am Strand zu parken...und wir hatten Glueck...direkt am Strand konnten wir unseren Johnny abstellen. Waehrend wir am Meer entlang liefen, schob sich die Sonne am Horizont langsam in Richtung Himmel - ein wahnsinnig schoener Sonnenaufgang direkt vor uns am Strand in Neuseeland...traumhaft :)
Nach dem Fruehstueck am Strand sind wir dann weiter nach Norden gefahren.

Unsere Reiseroute fuer diesen Tag fuehrte uns an der Ostkueste entlang bis Warkworth. Zwischendurch kamen wir an vielen schnuckeligen kleinen Ortschaften und atemberaubenden Landschaften vorbei. So auch zum Beispiel am Oertchen Puhoi. Puhoi ist ein schoenes boehmisches Einwanderer-Dorf mit 400 Einwohnern, einer Kirche, einem Museum, einem Hotel, einer Schule, einer Feuerwehr, ja sogar einen kleinen Laden und eine kleine Bibliothek gibt's hier. Genau so, wie wir uns Neuseeland vorgestellt haben :) Vor dem Laden sprach uns gleich ein aelterer Herr an, umarmte Ricarda und gab uns Bonbons - sehr freundlich :)
Der naechste Zwischenstopp war im "Honey Centre" in Warkworth. Da gab's natuerlich viel leckeren Honig zum Probieren...mmhhh lecker :)
Der "Parry Kauri Park" gehoert auch zu Warkworth, einer kleinen Stadt mit ca. 2500 Einwohnern. Dort bestaunten wir einen grossen Kauri-Baum mit 7m Umfang und machten einen Rundgang durch diesen Ur- bzw. Regenwald mit jeder Menge Silberfarn. Jetzt wissen wir auch warum Neuseeland mit Silberfarn in Verbindung gebracht wird :) Ach ja, noch zu erwaehnen waere, dass man vor dem Betreten des Waldes seine Schuhsohlen desinfizieren muss! Das ist keine Scherz!
Unser Nachtquartier schlugen wir dann auch in Warkworth auf. Zum Abendessen gab's Nudeln mit Tomaten-Mayonnaise-Sauce und als Nachtisch eine Rosinen-Schnecke... :)

Am naechsten Tag fuehrte uns unsere Reise weiter hoch bis nach Leigh. Am Snells Beach haben wir kurz angehalten und einen kleinen Spaziergang am Strand gemacht. Nicht so gross als Touristenattraktion hervorgehoben, aber wahrscheinlich genau deshalb so traumhaft schoen war der "Scandrett Regional Park". Voellig abgeschieden von der Aussenwelt liegt diese wunderschoene Bucht am Ende einer gut 2km langen Schotterpiste abseits der Strassen. Es ist dort herrlich ruhig, man hat das Gefuehl, alles ist wahnsinnig weit weg und man ist weit und breit der einzige auf diesen tollen Fleckchen Erde. Hier siedelte sich vor vielen hundert Jahren eine Familie an und betrieb eine kleine Farm. Wir genossen die Zeit und liessen die Eindruecke auf uns wirken...
Weiter ging unsere Tour zum "Tawharanui Regional Park", einem sehr schoenen schon etwas groesseren Park, in dem viele verschiedene Tiere links und rechts neben dem Auto frei herum liefen. Am Ende der Strasse wartete der Strand auf uns...und schon wieder so ein "Wow-Gefuehl"! Traumhaft weisser langer Sandstrand mit Blick auf "Little Barrier Island" und "Mount Hauturo". Hier erlebten wir den ersten Sonnenuntergang...super schoen :)
Unser Zwischenziel fuer diesen Tag war das kleine Dorf Leigh. Es hat nicht viel zu bieten ausser eine kleine Bar, die "Sawmill Bar", die legendaer sein soll und in der im Sommer auch richtige Musik-Groessen auftreten.

7:00 Uhr begann der folgende Tag. Wir machten uns auf zum Goat Island, um eine Bootstour mit einem Glasbodenboot zu machen. Doch leider begann die erste Tour erst 11 Uhr, so dass wir die Ruhe und vor allem die kleine felsige Brandung genossen.
Der Pakiri Beach fast daneben war unser naechster Stopp. Auf dem Weg dahin ging's staendig bergauf und -ab...einmal auf dem Berg, war man 5 Minuten spaeter direkt am Meer - unvorstellbar. Kurz vor dem Pakiri Beach liefen 2 freilaufende Kaelber auf der Fahrbahn und liessen sich nicht stoeren... :) Am Strand angekommen nahm uns ein wunderschoener langer weisser Sandstrand in Empfang...so weit man schauen konnte nur weisser Sand. An diesem Strand hielt Ricarda das erste mal in Neuseeland ihre Fuesse in den Pazifik...war gar nicht so doll kalt :)
Ein Erlebnis der etwas anderen Art begegnete uns in Mangawhai...die Toiletten haben mit uns gesprochen...echt, kein Witz, man machte die Tuer zu und eine Computer-Stimme redete mit uns :)
Nach diesen kurzen Zwischenstopp fuhren wir weiter nach Mangawhai Heads. Der Strand in diesem Ort ist uebersaeht mit unzaehlig vielen Muscheln...man will ja keine zertreten, aber das ist echt nicht moeglich...dazu muesste man fliegen koennen ;)
Mitten im Meer ragt eine Insel aus dem Wasser, die komplett aus Sandduenen besteht...eine weitere neue Erfahrung fuer uns. Aber auch so ist es ein schoener kleiner Ort - Familien gehen gemeinsam Kanu fahren und Kinder angeln im Meer...sah nach einem voellig unbeschwerten Leben aus.
In Waipu blieben wir dann fuer die Nacht. Ein kleines Dorf mit Bars und einer Tankstelle, an der wir unsere Digicam-Akkus aufladen konnten.

Am Samstag hat es den ganzen Tag geregnet...und das nicht nur ein bisschen, sondern es hat zum Teil ganz schoen geschuettet.
Wir fuhren weiter nach Whangarei, so was wie eine Landeshauptstadt mit 45000 Einwohnern. Dort haben wir uns die Stadt ein bisschen angeschaut und waren in den "Abbey Caves" - 3 Hoehlen, die man selbst erkunden kann und in denen man Gluehwuermchen sehen soll. Gesagt, getan...wir sind in eine Hoehle rein und es war stockdunkel (hatten aber eine Taschenlampe mit). Das Wasser plaetscherte ganz schoen laut und Christian wagte sich vorsichtig weiter...zu weit...er stand mit dem Fuss im Wasser und wollte nur noch raus...war das lustig :)
Die "Whangarei Falls" waren die letzte "Attraktion", die wir uns anschauten. Die Wasserfaelle waren zwar hoch, aber wir werden noch viel maechtigere sehen.
Danach sind wir ueber Helena Beach und Oakura zu unserem Zwischenziel Russell gefahren. Mitten im Dunkeln durch tiefsten Urwald auf einer Schotterpiste - ein spezielles Erlebnis fuer uns beide und unseren Johnny, der uebrigens super faehrt und uns nie im Stich laesst :)

Am naechsten Tag haben wir Russell erkundet und eigentlich wollten wir uns in dieser Region - "Bay of Islands" - einen Job suchen, weil viele sagten, es ist wunderschoen da...naja, wir waren ein bisschen enttaeuscht. Genau wie von Paihia, auf der anderen Seite gelegen. Es ist ein reiner Touristen-Abzocke-Ort mit ueberteuerten Preisen. Um nach Paihia zu kommen, nahmen wir die Faehre, was auch sehr interessant fuer uns war. Wie gesagt, eigentlich wollten wir dort laengere Zeit bleiben, haben uns dann aber entschlossen weiter zu reisen und sind dann in Kerikeri gelandet.
Dort haben wir dann unsere ersten Mandarinen gepflueckt...2 Tueten voll - ob legal oder illegal wissen wir bis heute nicht...es hat jedenfalls niemand etwas gesagt :) ein bisschen ausserhalb von Kerikeri gab's eine Schokoladen-Fabrik...die liessen wir 2 Naschkatzen uns natuerlich nicht entgehen :) wir bekamen sogar 2 Kostproben und die waren sooooooo lecker...mmmhhhhhhh :)
In einem Hostel in Paihia hatten wir gelesen, dass in Kerikeri Arbeiter fuer Kiwi-Pfluecken oder -Packen gesucht werden...wir fuhren also zu der Plantage, doch leider war niemand da...so entschlossen wir uns eine Nacht hier zu bleiben und am naechsten Tag nochmal zu fragen.

Gesagt - getan. Am naechten Morgen sind wir erneut zur Kiwi-
Plantage gefahren, doch leider war wiederum niemand auffindbar...auch ans Telefon ging niemand ran. Dann viel uns ein, dass an diesem Tag gerade der "Queen's Birthday"-Feiertag war. So entschlossen wir uns unsere Reise weiter nach Norden fortzusetzen. Vorher sahen wir uns aber noch das "Stone Store" - das aelteste Steinhaus Neuseelands (1833) und das "Kemp House" - das aelteste Haus ueberhaupt in Neuseeland (1822).
Awanui war unser letzter Zwischenstopp, bevor es zum Cape Reinga ging. Dort blieben wir fuer die Nacht. Zum Abendessen machten wir uns Wuerstchen mit Toastbrot, Ketchup und Salz und dazu einen leckeren Salat mit Kaese und Avocado-Sauce... :)

Am 08.06.2010 sind wir bereits um 6:00 Uhr aufgestanden, um die lange Fahrt zum "Cape Reinga", dem noerdlichsten mit dem Auto erreichbaren Punkt Neuseelands, in Angriff zu nehmen. Unterwegs machten wir einen Zwischenstopp, um bei Sonnenaufgang zu fruehstuecken... :)
Gaaaaaaaanz da oben angekommen spuerten wir sofort, dass es sehr sehr windig und stuermische war - wir konnten uns voll gegen den Wind lehnen und sind nicht umgefallen...im Gegenteil, der Wind pustete uns fast um :) Was wir dann aber am Leuchtturm zu sehen bekamen war wahnsinnig beeindruckend und hatten wir noch nie erlebt - der Pazifik auf der einen und die Tasmansee auf der anderen Seite trafen zusammen und man sah richtig, wo sie aufeinander prallten...rechts der Pazifik, links die Tasmansee und buuummmsssss...sie klatschten wirklich zusammen - ein gigantisches Naturschauspiel. Von hier aus sind es nur noch 3827 km bis zum Aequator. Eine Stunde genossen wir es dort oben, bevor es ab diesem Zeitpunkt nur noch nach Sueden geht :)
den Statehighway 1 wieder zurueck machten wir einen kleinen Stopp am einzigsten Highway der Welt, der aus Sandstrand besteht - dem "Ninety Mile Beach". Das ist kein Witz, man kann mit seinem Auto dort lang fahren...auf Sand direkt neben dem Meer...und das mit unglaublichen 100 km/h - echt verrueckt die "Kiwis" und fuer die Natur sicherlich nicht foerderlich...
Weiter Richtung Sueden erlebten wir wieder eine fuer uns voellige Neuheit...den so von uns genannten "Ampelmann". Das ist eine Person, die mittels 2 Schilder ("go" und "stop") den Verkehr im Baustellenbereich anstelle einer Ampel regelt :)
In "Mangamuka Bridge" leisteten wir uns dann unser 1. Eis in Neuseeland - Schokoladeneis am Stiel - mmhhh lecker :)
Nach diesem Stopp genossen wir auf der Weiterfahrt die traumhafte, einzigartige, wunderschoene, wechselhafte Landschaft...das Wetter schlug auch staendig um, so dass wir einen Regenbogen nach dem anderen zu Gesicht bekamen...ja sogar 3 Stueck voreinander, alle auf einmal!
Weiter durch unglaublich schoene Landschaft und zum Teil auf Schotterpiste fuhren wir zum groessten lebenden Kauri-Baum der Welt. Seine Ausmasse: 51m hoch, 18,8m Umfang und 1200-2000 Jahre alt! Was fuer ein Riese und sehr beeindruckend, vor so einem Koloss zu stehen.
In Dargaville schlugen wir dann schliesslich fuer diese Nacht unsere Zelte auf.

Der naechste Tag begann mit einem Fruehstueck in der Sonne direkt am Fluss. Danach versuchten wir uns an unseren 1. selbst hergestellten Karamee-Bonbons! :) und die waren sooooooooooo lecker :) Nur mit dem Saubermachen des Topfes und des Bestecks gab's ein paar Problemchen ;)
Auf der Fahrt zum Muriwai Beach begegneten wir einem Helikopter, der gerade ein Feld duengte - auch das war fuer uns ungewoehnlich. Vorbei an Helensville, wo wir einkauften und tankten, kamen wir am spaeten Nachmittag am Muriwai Beach an. Dort sollte eine grosse Toelpel-Kolonie ansaessig sein, die wir uns am naechsten Tag anschauen wollten. Zum Abendessen gab's sehr leckere Schnitzel mit Apfelstueckchen, dazu Toastbrot, Ketchup und suessen Senf sowie fuer Ricarda ein Bierchen und fuer Christian eine Cola...und um alles noch zu toppen, fand das ganze bei Sonnenuntergang direkt am Strand statt... :)

Wie bereits erwaehnt wollten wir uns am naechsten Tag die Toelpel-Kolonie anschauen. Wir machten einen Rundgang, an dessen Ende ein Aussichtspunkt mit Blick auf die Toelpel auf uns wartete...doch leider warteten wir vergeblich auf diese Voegel...sie sind momentan in Australien und kommen erst im Spaetwinter (August) zurueck. So setzten wir unsere Reise fort und fuhren nach Auckland, um noch einmal nach Post und Essen in den "Food for free"-Ecken zu gucken :)
Wir verbrachten den ganzen Tag in Auckland, haben u.a. Waesche gewaschen und geduscht. Das Essen aus den bekannten Ecken reichte fuer einen sehr leckeren Reis-Kartoffel-Lasagne-Auflauf... :) Doch das sollte nicht das einzig essbare Highlight bleiben...eine groessere Herausforderung stand uns noch bevor...wir wollten unser 1 Brot bzw. unsere 1. Broetchen und Salzstangen backen! Dank dem tollen Rezept (und der niedlichen Anleitung :) ) - nochmals vielen vielen Dank liebe Rena - wurden unsere Backergebnisse ein voller Erfolg! :) es war soooooooo lecker :)
Nachdem wir gluecklich und zufrieden wieder am Auto waren, verliessen wir Auckland nun endgueltig und fuhren nach "Drury", wo wir uebernachteten.

So, dass soll's erstmal wieder gewesen sein. Bei der naechsten Gelegenheit hoert ihr dann wieder was von uns. Ihr seht, uns gefaellt's richtig gut und alles ist bestens :)

Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)

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