Dienstag, 25. Januar 2011

Entlang der wunderschoenen und rauen Westkueste

Hallo liebe Leser,
nachdem wir das kleine, aber sehr schöne Örtchen Moana und seine grade einmal 63 Einwohner  verließen, machten wir uns auf die Suche nach einem neuen Standplatz für die Nacht.
Da es schon spätere Stunde war, kamen wir in den Genuss einen herrlichen Sonnenuntergang  zwischen den Bergen zu genießen.Das Farbenspiel war so intensiv und wunderschön. Wir hatten gleich noch einmal Glück - von der Straße aus sahen wir in weiter Ferne ein Feuer. Da unsere Gasflasche leer war und es so keine warme Mahlzeit für uns gab, packte ich kurzer Hand ein paar Dosennudeln und die Pfanne in den Rucksack und marschierte mit der noch leicht schockierten und verwunderten Rena bei Dunkelheit zu der Feuerstelle. Doch wir waren leider die Einzigen dort...sehr verständlich, weil dieses gedachte "romantische Lagerfeuer" sich als kleine brennende Mülldeponie entpuppte. Aber es schmeckte uns irgendwie trotzdem ;O) und wir waren froh, was Warmes im Bauch zu haben.
Glücklich und satt ging es weiter zu einem ruhigen Platz direkt am See. Am nächsten Morgen machten wir einen kleinen Sparziergang zu einem nahegelegenen prächtigen Wasserfall, setzten uns auf ein paar Felsbrocken und beobachteten das Naturspiel. Dann ging unsere Reise in die Greenstone/Jade - Stadt Hokitika. Hier dreht sich echt alles um diese fantastischen, grünen und wertvollen Steine, die als Glücksbringer verschenkt werden. Doch für sich selbst darf man keinen kaufen, das soll Unglück bringen, so sagen die Kiwis. Wir verbrachten viel Zeit in den Ausstellungsräumen und hüpften von einen Laden in den nächsten, weil man das Gefühl hatte sich nie satt sehen zu können, da jeder Stein etwas Besonderes hat.
Unser zweiter Tag in Hokitika begann 4 Uhr morgens, ich bin extra so zeitig aufgestanden, hab auch Rena aus den Federn geholt und bin ein Stück aus der Stadt raus gefahren um die "Dell Glowworms" zu beobachten. Das untypische bei diesen Glühwürmchen ist, dass sie nur 50 Meter von der Hauptstraße zu finden sind,und auch nicht wie sonst in einer tiefen Höhle leben. Nein, es ähnelt eher einer Felswand, die mitten im dichten Wald steht. Es war eine super Stimmung - unzählig viele, hell leuchtende Punkte an der Wand und dazu hörte man nur das Wellenrauschen auf der anderen Straßenseite und das plätschern eines kleinen Wasserfalles ganz in der Nähe.Als es dann langsam hell wurde, sind wir noch ein Stück am Strand entlanggelaufen und haben einfach den Moment genossen.
Bevor wir die Stadt verlassen konnten, machte Rena erst einmal einen Großeinkauf, da es am Ortseingang ein Hinweis gab, dass hier der letzte Supermarkt für die nächsten 420 km zu finden ist.
Das nahm sie sehr ernst. ;o)Als sie dann endlich mit ihren Hamsterkäufe, schwer bepackt am Johnny ankam, stellte sich erneut die Frage „Wohin mit dem ganzen Zeug?“. Doch mittlerweile wurde ein echter Verpackungskünstler aus mir und nachdem ich all das Zeug und auch Rena wieder sicher „verstaut“ hatte, setzten wir unsere Erkundungstour fort und besuchten die Hokitika Gorge Swingbridge.
Doch der eigentliche Grund für die Fahrt in eine Sackgasse mitten in der Pampa war nicht die Haengebruecke, sondern wieder einmal dieses unfassbare blaue Wasser. Das gleiche himmlische Blau, wie das, was ich damals am Lake Tekapo beschrieb. Es ist einfach faszinierend und ich werde jedes Mal wieder, wenn ich es sehe, beeindruckt sein. Den nächsten Morgen starteten wir mit einem ausgiebigen Frühstück in der Sonne, wobei uns diese kleinen, fiesen Sandfliegen sehr ärgerten. Sie hatten wahrscheinlich auch Hunger... und jede Körperstelle, die nicht bedeckt war, musste dran glauben. Da hilft auch das einschmieren mit irgendwelchen Lotion nicht - sie sind einfach gnadenlos! Dann ging unsere Tour weiter an der Westküste entlang Richtung Süden, wir machten einen Zwischenstopp in dem winzigen Ort Pukekura, wo wirklich gerade einmal 2 Einwohner leben.
Doch trotzdem gibt es ein rustikal getrimmtes Café mit einem Laden, ein Possummuseum und sogar ein Restaurant wo auf der Speisekarte so Gerichte stehen, wie „überfahrenes Possum“, denn ihr Motto lautet „ you kill 'em – we 'll grill 'em“ , was soviel heißt wie „Ihr überfahrt es, wir grillen es“.
Ich war sehr neugierig und wollte natürlich auch einmal Possum kosten, wenn ich in Neuseeland bin. Denn hier gibt es wirklich total viele von ihnen und überall liegen sie auf der Straße rum.
Die Kiwis machen sich einen Spaß daraus sie zu überfahren, weil diese kleinen, süßen, pelzigen Tiere zur Landplage wurden.Ursprünglich gab es hier nämlich keine Possums, sie wurden eingeschleppt, haben keine natürlichen Feinde, vermehren sich also rasant schnell, stören das Gleichgewicht der Natur und schaden den Wäldern. Also jedenfalls bestellte ich mir auch ein Possum Pie. Und naja, was soll ich dazu sagen... gar nicht so schlecht mich erinnerte es sehr an das deutsche Hühnerfrikassee aus der Tüte ;o)
Wir fanden zufällig ein schönes Fleckchen ganz nah an einem Fluss, wo wir beschlossen für den restlichen Tag zu bleiben. Dort in der Nähe, war auch der Platz zum Starten und Landen der Helikopter für Besichtigungsflüge über die Gletscher. Also war es manchmal ganz schön laut und windig, was aber gut war, da es uns so die lästigen Sandfliegen vom Hals gehalten hat.
Als ich da gerade so auf meinem Stein saß und mir Nudeln zum Abendessen kochte, bekam ich Besuch vom Piloten. Er fragte mich, ob ich nicht Lust hätte auch eine Runde mit zufliegen, er brauchte noch jemanden, da der Helikopter noch nicht voll sei und machte mir ein Angebot, statt 345$ nur 160$ zu bezahlen. Doch ich verneinte. Dann war er kurz weg, kam wieder und machte mir erneut ein Angebot von 95$. Wer kann denn da noch NEIN sagen? ;o) Ich jedenfalls nicht! Ich sprang auf, lies meine Nudeln und Rena am Boden zurück und genoss wunderschöne 40 Minuten in einem Heli über den Bergen. Wowwww ;o)
Jeder, der es schon einmal erleben durfte, weiß was ich für ein Kribbeln im Bauch fühlte. Die Aussicht war einfach sagenhaft. Ich bin ein richtiger Glückspilz... ;O) , denn schon in Kaikoura spielte ich mit dem Gedanken mir auf die Art und Weise die Insel von oben anzuschauen,doch auch damals waren mir die knapp 370$ viel zu viel. Manchmal sollte man einfach geduldig warten, oder noch besser zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein. :o)
Schon am nächsten Tag, wartete ein neues Erlebnis auf uns. Wir fuhren weiter und ich machte einen kleinen Abstecher nach Okarito-ein kleines Dörfchen, was direkt am Meer gelegen ist. Dort machten wir eine Wanderung zum Okarito Tring. Jeder Schritt auf den Berg hinauf lohnte sich, denn von hier hat man eine prima Aussicht auf die Southern Alps und die Okarito Lagoon. Die Lagune ist Neuseelands größtes, naturbelassenes Feuchtgebiet. Ein komplexes Ökosystem aus Flachwasser Zonen und Watt, umgeben vom Regenwald. Ein echt schöner Anblick.
Unser nächster Stopp war der Lake Mapourika, das Wasser sah so verlockend aus, dass ich sofort reinspringen wollte. Gesagt, getan – Hose aus – Bikini an und schon saß ich im See. :o) Erstaunlicherweise war es gar nicht so kalt wie gedacht. Als ich Rena erzählte, wie schön es ist und sie merkte, dass ich gar nicht mehr raus wollte, kam sie nach etwas zögern auch mit rein. Wir plantschten und freuten uns endlich mal wieder richtig sauber zu werden :o) Später holten wir sogar noch Schnorchel und Taucherbrille und begaben uns auf die Suche nach Muscheln, die es zum Abendessen geben sollte. Wir fanden sogar einige und waren richtig happy darüber. Nachdem wir uns dann wieder schön warm und trocken gerubbelt hatten brachte Johnny uns sicher weiter zum Franz Joseph Gletscher. Hier genossen wir dann auf der Wiese unsere selbst gefundenen Greenshellmuscheln, welch eine Delikatesse ;o)
Aber wir essen nicht nur :o) – bewegen tun wir uns auch und so wurde ein Wandertag eingelegt.
Wir machten uns auf den Weg zum Fuße des Franz Joseph Gletschers wo wir ein paar kürzere Walkways erkundeten. Als erstes ging es zum Peters Pool, dann folgte eine 1,5h Strecke zur beeindruckenden Gletscherzunge … okay also ich fand es beeindruckend, doch vielleicht sollte man beide Seiten hören, denn Rena meinte nur:“ Es erinnert mich an einen großen, dreckigen übriggeblieben Schneehaufen, wie es sie auch letztes Jahr in meinem Dörfchen Zeigerheim in Deutschland gab.“ Das konnte ich nicht wirklich nachvollziehen … Aber wir hatten trotzdem gemeinsam jede Menge Spaß.
Das Besondere an den beiden Gletschern Franz Joseph und Fox, an den wir schon sehr bald hinkommen sollten, ist das nirgendwo sonst entlang dieses Breitengrades irgendwelche anderen Gletscher, so nah an die Küste heranreichen. Und auch ihre atemberaubenden Entwicklung haben die beiden vor allem dem endlosen Regen an der Westküste zu verdanken. Durch den vielen Schnee, der dort oben fällt, entsteht eine bis zu 20 m dicke Schicht aus durchsichtigem Eis, die sich dann ihren Weg ins Tal bahnt. Als wir dann am Fuße waren, durften wir dieses Phänomen sehen. Eine andere Sache ist, das die Gletscher außergewöhnlich steil sind, dies erklärt, warum sie sich so schnell vorwärts bewegen. Der „Big Franz“, den wir als erstes besucht hatten, bewegt sich normalerweise 1m pro Tag, woraus aber Zeitweise bis zu 5 m werden können. Zur bildlichen Vorstellung ist er somit 10 mal schneller als die Gletscher in den Schweizer Alpen.
Aber so schnell wir in den Bergen waren, so schnell warn wir auch wieder an der Küste. Am Gillespies Beach, wo ich einer sehr netten älteren Dame einen Besuch abstattete und liebe Grüße von einem Freund ausrichtete, gefiel es uns auch.Das Abendessen bestand dieses Mal aus einer uns unbekannten Kohlart, die wir von der netten Frau geschenkt bekommen hatten. Es war wirklich Yummiee (lecker).
.Durchgeschüttelt von der Schotterpiste kamen wir dann am Lake Matheson vorbei. Wir umrundeten ihn einmal zu Fuß und hatten richtig Glück mit dem Wetter, so dass wir die Spiegelungen der Schneeberge im Wasser beobachten konnten.
Nach all den schönen Erlebnissen starteten wir die ersten Vorbereitungen für den anstehenden 2- Tage Coplandtrack. Welche Überraschungen uns da so erwartet haben, könnt ihr schon bald im nächsten Teil lesen.
Bis dahin...ka kite anoo, Tschüss :)


Donnerstag, 13. Januar 2011

So viel Spass fuer wenig Geld... ;o)


Nach meinen tollen Geburtstagserlebnissen zog es uns weiter. Es gab noch so viele andere Ecken von Neuseeland zu entdecken. Bevor wir die Ostküste allerdings verließen, hatten wir ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis. Viele meiner Kleidungsstücke waren durch das ständige tragen nach den 6 Monaten schon arg in Mitleidenschaft gezogen worden und auch wenn ich mich bemühte, fleißig wie das tapfere Schneiderlein Löcher und Risse zu flicken, gewannen die Löcher doch die Oberhand. Wir fanden auf dem Weg nach Hamner Springs einen etwas anderen Secondhandladen. Rena und ich machten uns gleich auf die Suche nach geeigneten Kleidungsstücken für uns. Am Anfang waren wir uns unsicher,
was nun die Kleidungstücke kosten sollten und wählten erst einmal ein paar notwendige aus, als wir dann aber merkten, dass hier nicht nach Stückzahl bezahlt wurde, sondern Beutelweise, gab es für uns fast kein halten mehr. Wir krempelten den ganzen Laden, nach für uns passenden Sachen um. Teilweise waren diese sogar noch neu und auch einige teure Markenklamotten waren dabei, mit denen wir sogar später noch ein paar Dollar dazuverdienen sollten. Als wir dann alle Fundsachen – insgesamt fast 30 Kleidungsstücke, für uns beide, in großen Säcken zur Kasse trugen, bezahlten wir für all das Zeug grade mal 10 $ - also ca. 6 Euro und waren beide von Kopf bis Fuß neu eingekleidet. :) Nun platzte allerdings Johnny wieder fast aus allen Nähten und einen kleinen Schrecken jagte er uns auch ein, als er einfach nicht vom Parkplatz losfahren wollte. Die Männer aus dem Laden gaben uns Tipps und nach für uns endloser Zeit, sprang Johnny unter leichtem murren wieder an. Das war übrigens das einzige Mal, das er uns Sorgen bereitete, wir glauben noch immer, er war einfach ein wenig beleidigt, dass wir ihm nichts Schönes mitgebracht hatten. :o)
Und dann ging es Richtung Westen durch wunderschön gelb, blühende Berge nach Hamner Springs. Dies ist der wichtigste Thermalkurort auf der Südinsel. Schon seit über 100 Jahren relaxen Besucher in natürlich heißem Mineralwasser des Thermalbades. Auch wir waren hier zu Besuch und genossen die unterschiedlich warmen Pools und ließen die Seele baumeln. Toll soll es auch im Winter sein, wenn man zwischen Schnee, es sich in einer großen Badewanne gut gehen lässt. Aber wir haben ja Sommer und auch wenn uns die Berichte von Zuhause mit dem Wintereinbruch erschaudern ließen, holten wir uns doch lieber einen Sonnenbrand.;o) Außerdem genossen wir die schöne Natur zu Fuß- nicht nur in Hamner Springs sondern auch als wir dann über den Lewis Pass uns der Westküste näherten. Neuseelands Berglandschaft ist wirklich wunderschön- Steile Abhänge, moosbewachsene Märchenwälder und immer wieder kristallklare Bachläufe, die sich ihren Weg ins Tal bahnen. 
Auf der anderen Seite des Passes angekommen besuchten wir die kleine Goldgräbersiedlung Reefton. Hier glaubt man wirklich ein wenig im Wilden Westen zu sein. Die Häuser sehen wie aus einem Film aus. Da wir einen kleinen Secondhandshop fanden, versuchten wir ein paar unnötig gekaufte und andere nicht mehr gebrauchte Sachen dort wieder zu verkaufen. Vor allem mein alter Schlafsack sollte einen neuen Besitzer finden. Wir vermuteten zwar, dass wir unverrichteter Dinge wieder von dannen ziehen mussten, da die Besitzerin mir wenig Mut machte, als wir nachfragten ob sie auch ankaufe. Ja sie hatte noch nicht einmal Geld und meinte wir sollten in 15 Min wiederkommen.
Wir wurden völlig überrascht! Sie kaufte unsere ganzen mitgebrachten Sachen und gab uns nach ein bisschen Handel dann sogar 50 $! Das war mehr, als wir uns je zu hoffen wagten. Vor allem hatten wir nun wieder ein bisschen mehr Platz. Und meinem immer durstigen Johnny genehmigten wir, von dem Geld, einen großen Schlucken Benzin. :O)
Obwohl ich die Strecke weiter nach Moana schon einmal gefahren bin, zog es mich erneut dorthin, denn ich wollte, dass auch Rena den schönen Lake Brunner zu sehen bekommt. Es ist ein wirklich herrliches Fleckchen wo es mir gut gefällt und was auch sie genießen sollte. Wir machten einen kleinen Spaziergang am Ufer und fanden an einem Baum ein langes Seil Juhuuuuu... die Vorfreude war groß :) Wer mich kennt weiß, dass das bei mir da nicht lange einfach so hängen bleibt. Ich meine, es lud mich ja regelrecht zum baumeln über den See ein ;O) ! 
Nichts und niemand konnte mich davon abhalten das Kind heraus zu lassen und so schwang ich unzählige Male in vielerlei Varianten hoch über dem Wasser hin und her...
Es machte solch einen Spaß... Sicher besser als Bungeejumping und dann auch noch umsonst:)Die naesten Erlebnisse und Abenteuer könnt ihr schon sehr bald lesen.
Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)

Mittwoch, 5. Januar 2011

Geburtstag in Kaikoura - ein Traum erfuellt sich :)

Kia ora
Meine ersten gemeinsamen Erlebnisse mit Rena konntet ihr ja schon das Letzte Mal lesen. Ab nun ging es wieder zu zweit weiter quer nach Neuseeland. Als wir von Akaroa, der kleinen Halbinsel zurueckkamen mussten wir noch einmal durch Christchurch. Dort gingen wir dann zusammen einkaufen. Rena war sichtlich von der Groesse begeistert und meinte, sie fuehle sich wie bei IKEA, durch die riesigen Regale.
Fuer mich war es auch mal wieder ganz interessant, denn sie verglich alles mit den deutschen Preisen, die ich schlicht hinweg schon vergessen hatte.
Dann fuhren wir weiter noerdlich der Ostkueste entlang, machten einige Stopps und hatten Spass beim Toben direkt am Pazific mit seinen tollen Sandstraenden und endlosen Wellen.

Die Zeit verging rasend schnell, schon neigte sich die erste gemeinsame Woche zu Ende und mein 22.Geburtstag rueckte auch immer naeher und naeher.
Noch bevor ich nach Neuseeland kam, war mein Wunsch, zum Geburtstag mit frei lebenden Definen schwimmen zu gehen.
Dies sollte nun hier in Kaikoura, der Stadt der Delfine, Wale, Robben und Albatrosse geschehen.
Schon der Weg dorthin , zwischen gelbbluehenden Bergen und der Strasse direkt am Meer entlang boten uns tolle Momente. Sogar von einem winkenden Seehund, der im Wasser plantschte wurden wir begruesst.Nachdem wir die kleine Kuestenstadt erkundet hatten, buchten wir in der Information die Delfintour fuer den 18.11. . Rena wollte dieses Erlebniss auch nicht missen und so sicherten wir 2 Plaetze.
Die Frau in der Info riet uns mit dem ersten Boot, frueh morgens um 5:30 Uhr rauszufahren, weil das Wasser dann noch schoen ruhig und man den Sonnenaufgang vom Wasser aus miterleben kann.Gesagt, getan. Alles war in Pack und Tueten und ich freute mich riesig auf den morgigen Tag.
 Wir schreiben den 18. November. Nun endlich war es soweit- mein Geburtstag!

Nach einer  unruhigen und ziehmlich kurzen Nacht, mit nur knapp 4 Stunden Schlaf wurde ich am Morgen ganz lieb geweckt. Denn Rena hatte sich schon ein Stueck ehr rausgeschlichen und kam um 4 Uhr morgens mit einem Geburtstagsmuffin und einem Lied zu mir. Es war so toll und ich habe mich riesig darueber gefreut. Ausserdem habe ich noch Schnapspralinen aus Poessneck (!!! Die kann man sogar hier Neuseeland kaufen!!!) und eine schoene Kette von meinen Heilsberger Freunden bekommen- noch einmal vielen lieben Dank dafuer :o) !

Um 5:30 ging es dann los.
Wir gaben unsere Tickets am Schalter ab und bekamen die ganze Ausruestung, die wir auch gleich anziehen sollten. Total eng das Zeug, aber muss wohl so sein.
 So saßen wir nun alle in voller Monteur dort, es gab noch ein kurzes Informationsvideo, welches darauf hinwies, dass diese Duskydelfine weder abgefüttert, noch trainiert werden. Das heißt für uns, wir müssen interessant  auf sie wirken, indem wir laute Geräusche machen und uns schnell bewegen. Es ist nicht so, dass sie mit uns spielen und uns unterhalten, sondern viel mehr so, dass wir  mit ihnen spielen und sie bei Laune halten- also nicht einfach nur faul auf dem Wasser liegen und zuschauen! ;o)
Kurz darauf waren wir schon im Bus, der uns zu dem ca. 10 Minuten entfernten South Bay gefahren hat. Das war der Ausgangspunkt, wo auch schon 2 Boote, auf die wir aufgeteilt wurden, warteten.
Jetzt endlich starteten wir. Es war noch dunkel und sehr, sehr nebelig. Unser Kapitän meinte,  es  gäbe  keine guten Chancen  die Delfine zu finden, also sollten wir alle mit an Deck und Ausschau nach ihnen halten.
Es dauerte eine ganze Weile, doch plötzlich sahen wir aus dem Wasser diese tollen Tiere springen. Und es waren nicht nur eins oder zwei- es waren hunderte.

Sofort stoppte das Boot und als ein lautes Pfeifen erklang, durften wir ins kalte Pazifikwasser. Noch nie zuvor war ich diesen wunderbaren, faszinierenden und schlauen Tieren so nah.
Ich plantschte und groehlte was das Zeug hielt und anscheinend wirkte ich doch dadurch interessant  auf sie. Die Duskys kamen und drehten sich mit mir im Kreis. Immer und immer wieder- mal rechts herum , mal links herum – mal hoch und mal runter. Es war einfach toll. :o) Laut sang ich irgendwelche Lieder und tanzte regelrecht mit ihnen- Sie drehten sich um mich, tauchten tief und sprangen hoch- mal auf dem Bauch, dann wieder auf dem Rücken. Immer in Action. Es macht solch einen Spaß mit ihnen zu spielen- neben mir sprangen sie hoch und machten Saltos in der Luft- ich mitten drin. Es war fantastisch!!!


Nach einer Weile erklang erneut das Pfeifen vom Boot. Nun sollten wir alle mal kurz raus um uns aufzuwaemen. Doch durch die viele Bewegung und den klatschengen Neoprenanzug, war es gar nicht so kalt. Wir durften ein zweites Mal rein und der ganze Spaß begann von vorn. Es hätte nie enden sollen. Man spielte und fühlte sich so frei zwischen einer ganzen Familie Delfine, im wunderschönem klaren, blauen Wasser und in der Ferne sah man tolle schneebedeckte Berge. Aber nach insgesamt 4 Stunden  endete dieses Erlebnis und wir mussten zurück ans Land. Aber der Tag war noch jung....


Geplant war als Geburtstagsessen Hähnchenbrust mit Gemüse und Kartoffeln . Wir hatten auch schon alles eingekauft, aber wie das Leben so spielt, landete plötzlich etwas ganz anderes auf unseren Tellern. Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, stoppten wir nicht weit von Kaikoura unsere Fahrt auf einem Campingplatz direkt am Meer. Johnny stand gerade einmal 15 Meter vom Wasser entfernt. Es war alles von Felsen zerklüftet und im Wasser waren Unmengen von riesigen Algenteppichen zu sehen, die manchmal auch wie Tiere aussahen. Neben uns machte sich ein Mann fertig um schnorcheln zu gehen. Aber er ging wohl nicht nur zum schauen, sondern auch um zu fischen, denn er nahm eine Harpune mit ins Wasser.Nur ab und zu sahen wir in der Ferne seine großen Flossen raus ragen. Als er dann endlich nach 2 Stunden im kalten Wasser an Land kam und Rena am Gaskocher hantieren sah, fragte er ob wir nicht einen Greyfish haben wollen. Klar wollten wir! ;o) Wenn wir auch so gar nicht wussten, was das für ein Fisch sein sollte... Naja essbar war er bestimmt. Es stellte sich dann heraus, dass er uns einen Hummer schenken wollte, natürlich noch lebendig. Außer Hummer hatte er noch normalen Fisch und 2 wunderschöne Muscheln, die hier in Neuseeland viel als Schmuckstücke verkauft werden in seinem Beutel. Er erklärte uns genau, was man fischen darf und wie man was am Besten isst. Die Muschel nahm er auseinander und verwendete die farbenfroh schimmernden Schalen  sogleich als  Servierteller, als er uns zeigte, wie man einen Hummer  roh isst.
 Mit Wasabi und Sojasoße schmeckte der  rohe Hummer wirklich gut. Auch das Muschelinnere kosteten wir.

Er schenkte uns außer diesem Greyfish, der mittlerweile in unserem Eimer im Süßwasser badete, noch die beiden großen Muscheln, die wir mit Zwiebeln und Brot braten sollten. Beim Hummer riet er uns, ihn im kochenden Wasser zu töten, aber unser Topf war definitiv zu klein, also stand doch das schlachten an. Zwickie, wie ich ihn nun mittlerweile getauft hatte, schaute mich mit seinen süßen, großen Gluschaugen an, aber Rena war gnadenlos und rammte ihm das Messer direkt zwischen die Augen. Armer Zwickie..... :o(

Er schmeckt uns aber als Vorsuppe wirklich ausgezeichnet. Als Hauptgang gab es dann, die mit Zwiebeln und Brot gebratenen Muscheln. Schon der Geruch lies uns beiden das Wasser im Munde zusammenlaufen. Es war wirklich richtig lecker und wir aßen bis wir nicht mehr konnten.
Als Dessert gönnten wir uns noch paar von den feinen Weinbrandbohnen aus Poessneck. Es war wirklich ein unvergesslich schöner Geburtstag.
Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)