Sonntag, 10. Oktober 2010

Der wunderschoene 3-Tage-"Abel Tasman Track" :)

Hallo alle zusammen...heute folgt ein weiterer Bericht aus dem tollen Neuseeland :)

Nachdem wir Nelson, "the Sun Capital of NZ", verlassen hatten, fuhren wir weiter nach Richmond...einer kleinen Stadt gleich neben Nelson. Hier machten wir einen Stadtbummel und genossen dabei den tollen Sonnenschein. Dann fuhren wir weiter nach Motueka, wo erneut Isa auf uns wartete. Wir wollten im nahe gelegenen "Abel Tasman National Park" einen weiteren Track machen...da passte es super, dass Isa einen 3-Tages-Track absolvieren wollte. Ricarda war von der Idee total begeistert und buchte ebenfalls 2 Uebernachtungen in Huetten auf dem Weg. Christian wollte nicht 3 Tage laufen...ihm reichte 1 Tag.
Auf dem Weg nach Marahau - wo das Wassertaxi abfaehrt und der Track beginnt bzw. endet - kamen wir an Kaiteriteri vorbei...einem kleinen Oertchen mit einem traumhaften, richtig goldgelben Sandstrand...und gleich dahinter das extrem klare tuerkisblaue Meer - da bekommt man sofort Lust, sich in die Fluten zu stuerzen...vorausgesetzt man mag saukaltes Wasser :)
Direkt hinter Kaiteriteri - etwas ausserlegen - liegt ein weiterer Strand, von dem man aus einen Felsen mitten im Wasser sehen kann...es handelt sich um den "Split Apple Rock". Der Felsen sieht wirklich wie ein in der Mitte gespaltener Apfel aus...wie kuenstlich geschaffen...ein toller Anblick :)
Abends waren wir dann in Marahau und Ricarda praeparierte ihren Rucksack fuer die naechsten 3 aufregenden Tage! :)

Voller Vorfreude und mit strahlend blauem Himmel startete der kommende Tag...endlich ging's los...der 1. Mehrtages-Track von Ricarda in Neuseeland! :)
Puenktlich um 9:00 Uhr morgens ging's los. Wir alle sassen im Wassertaxi, welches mit einem Traktor ins Meer gezogen wurde...und dann ging die rasante Fahrt los :) So ein Wassertaxi ist wie ein Jetboot und hat nichts mit einer ruhigen Bootsfahrt gemeinsam...die Wellen schlugen hoch, es war holprig, schnell und total lustig :) Unser Kapitaen machte auch immer mal ein paar Stopps...den ersten am "Split Apple Rock", den wir am Vortag schon besucht hatten. Es war noch beeindruckender, da wir nun ganz nah ran gefahren sind :) Dann ging's weiter die Kueste entlang Richtung Norden...auch dort legten wir einige Stopps ein. Auch hier erzaehlte uns unser Kapitaen viel ueber die Geschichte und Entstehung der steilen Felswaende, die direkt ans Meer anschliessen. Unser letzter Stopp war eine kleine abgelegene Insel, welche das "zu Hause" einer riesigen Robbenkolonie ist...das war super toll, denn dort haben junge Robben-Babys im Wasser gespielt - ich haette stundenlang zu schauen koennen :) Dann wurde ich an meinem Ausgangspunkt fuer den Track abgesetzt. Als das Boot dann wieder weg war, stand ich komplett allein an diesem wunderschoenen Sandstrand - was fuer ein tolles Gefuehl...wow :) Ich fuehlte mich wie Robinson Crusoe.
Nichts haette schoener sein koennen...kein Mensch weit und breit...tuerkis-blaues Meer, strahlender Sonnenschein und dieser unberuehrte, gold gelbene, feine Sandstrand, in dem nur meine Fussstapfen und ein paar Muscheln zu finden waren...es war wunderbar! :)
Nach ca. 20 Minuten brachte ein anderes Boot Isa auch zu diesem tollen Fleckchen Erde. Dann zogen wir beide zusammen los. Wir versteckten unsere riesen Rucksaecke im Busch, um den Strand zu erkunden und einfach alles zu geniessen. Wir hatten eine Menge Spass...
sind ueber Felsbloecke gekraxelt, ueber Fluesse gesprungen und haben Muscheln gesammelt. Auf dem Rueckweg sahen wir, gar nicht weit von uns entfernt, ca. 6 bis 8 Delphine im Meer springen...voll genial - zum ersten Mal sah ich Delphine in freier Wildbahn :) Nach einer kurzen Pause in der Sonne entschlossen wir uns dann, mit dem eigentlichen Track zu starten. Es war richtig anstrengend...staendig ging es hoch und runter und der 30 kg schwere Rucksack erleichterte die Sache auch nicht gerade. Doch wir hatten trotzdem unseren Spass - wir sangen, reimten und lachten die ganze Zeit. Und die Anstrengungen wurden durch jede Menge wunderschoene Aussichtspunkte, auf tolle Landschaft und kleine Inseln auch sehr belohnt. Jeder Schritt war es wert...wir kamen durch Regenwald, ueber Bruecken und an schoenen Wasserfaellen vorbei. Um 16:00 Uhr waren wir dann an der ersten Huette, die auch sehr schoen gelegen war. Nachdem wir die Umgebung erkundet hatten, gab es dann das wohlverdiente Abendessen. Wir sassen mit noch 8 anderen Backpackern bei Kerzenschein an einem alten runden Holztisch und genossen die Nudeln aus der Dose :) Dann wollten Isa und ich uns gut gesaettigt auf Kiwi-Jagd begeben. Wir praeparierten unsere Taschenlampen mit roter Klebefolie...alle fragten, was das soll...wir erklaerten und dann wollten alle mit. So waren wir dann zu zehnt. Uns war klar, dass wir so keinen Kiwi sehen wuerden, dafuer waren wir zu viele, zu laut und mit zu viel Licht unterwegs. Macht aber nichts! Aus der geplanten Kiwi-Jagd wurde so eine lustige Nachtwanderung am Strand :)

Unser 2. Tag begann morgens um halb 8. Nach einem kleinen Fruehstueck starteten wir. Normal sollte man 4 Stunde brauchen...doch wir machten einen kleinen Umweg :) und waren so 7 Stunden unterwegs. Der Weg war wieder schoen und die Aussicht richtig toll. Selbst das Wetter hat gehalten. Obwohl schwerer Regen angesagt war, haben wir keinen einzigsten Tropfen abbekommen. Das Highlight des 2. Tages sollte eine sehr lange Haengebruecke sein - echt Wahnsinn...da bekommt man auch ohne Hoehenangst ein richtig mulmiges Gefuehl im Bauch :) Doch unser absoluter Spassfaktor stand erst noch bevor...naemlich als wir versuchten, eine kleine Abkuerzung zu nehmen... :) sollte man eigentlich nur bei Ebbe machen...aber wir doch nicht :) So zogen wir Schuhe, Socken und Hose aus und stiefelten los...eine geschlagene Stunde watschelten wir durch sau kaltes Wasser, was anfangs nur bis zum Knoechel, dann bis zu den Knien und letztendlich bis zum Unterbauch reichte. Unsere groesste Angst war, dass die Rucksaecke nass werden. Es gab weder ein vor noch ein zurueck. Doch genau im richtigen Moment, als wir ueberlegten, unsere Rucksaecke ueber Kopf zu tragen, kam um die Ecke ein Katamaran (Schiff) mit vielen schaulustigen jungen Leuten, die lachten und Fotos von uns machten :) Wir winkten und sie retteten uns aus der immer weiter steigenden Flut - puuhhhh welch ein Glueck :) Unsere Fuesse schmerzten vom langen Laufen auf den zerbrochenen und scharfkantigen Muscheln, die ueberall am Grund lagen...und kalt war uns auch. Also trockneten wir uns schnell ab und zogen uns schoen warm an. Wir standen nun erneut an der "Kreuzung" und entschieden uns jetzt fuer den etwas laengeren, aber sicher trockeneren Weg :) Nach den besagten 7 Stunden und reichlich vielen Pausen kamen wir dann in der 2. Huette an. Dort waren schon viele - viel zu viele - Leute...insgesamt waren wir 26 Personen in einer Huette...von den unterschiedlichsten Nationalitaeten und Altersklassen...die Juengeste war 4, der Aelteste 73 Jahre. Nachdem auch wir unseren Schlafplatz gesichert hatten, sind wir an den nicht weit entfernten Strand gegangen...entspannen :) Dort haben wir auch "Hacky Sack" - ein Ballspiel - gespielt. Erst nur mit Isa allein...aber es dauerte nicht lange und wir waren zu dritt, zu fuenft und letztendlich zu siebt...auch das war sehr lustig und hat uns eine Menge Spass gemacht :) Wir spielten, bis die Sonne im Meer versank und dann ging es zurueck zur Huette, wo es erneut bei Kerzenschein ein leckeres Dinner gab.

Unser 3. und letzter Tag stand bevor. Wir sind schon halb 7 aufgestanden, da tolles Wetter war und wir nicht in den vorhergesagten heftigen Regen kommen wollten. Doch als wir nach dem Fruehstueck los gelaufen sind, hat es angefangen zu nieseln...was aber dazu fuehrte, dass wir von dort oben einen wunderschoenen, kraeftigen und richtig grossen Regenbogen ueber dem Farnenwald sahen :) war echt ein toller Anblick :) Nach der extremen Steigung am Anfang war der Rest des Weges nur noch flach und so schoen leicht zu begehen...das hatten wir uns nach den letzten, sehr anstrengenden, Tagen auch verdient :) Wir kamen wieder an jeder Menge kleiner Wasserfaelle und schoenen Kuestenabschnitten vorbei. Die Natur war auf dem kompletten Weg sehr abwechslungsreich...vom Meer, zur Wueste, durch Regenwald und ueber Steppe...alles war dabei :) Circa 1 Stunde und nur wenige Kilometer vor dem Ziel, fanden wir eine nette abgelegene Bank in einer schoenen Ecke, nicht weit vom Strand...also beschlossen wir hier Mittag zu machen...Isa spendierte ihre Nudeln und ich meine Dosensuppe...und voila...siehe da... :) ein leckeres warmes Mittag bei Sonnenschein und dazu noch Kaffee aus einer Plastikdose ;) Was will man denn mehr... :) Dann ging es auch ruck zuck...und wir waren am Ziel. Noch ein paar Fotos machen und dann zu Christian und Johnny, die schon den ganzen Tag auf uns warteten.
Es waren 3 wunderschoene Tage im "Abel Tasman National Park", die ich sicher so schnell nicht vergessen werde :)

Was wir danach erlebt haben, koennt ihr schon bald lesen :)

Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen