Dienstag, 27. Juli 2010

Rotorua - ein Highlight jagt das naechste...

Hallihallo :)
Wie versprochen folgt nun der naechste Teil unserer Reise quer durch das wunderschoene Neuseeland.

Raus aus Te Puke ging's wie bereits beim letzten Mal erwaehnt, weiter nach Rotorua. Wir hatten im Vornhinein gehoert, dass es in der ganzen Stadt extrem nach Schwefel und faulen Eiern stinken soll...kurz vor Rotorua bemerkten wir einen komischen Geruch...wir machten die Probe auf's Exempel und kurpelten die Scheiben runter...und was soll man sagen...es hatten alle absolut Recht - es stank bestialisch. Das Schlimme war, der Gestank blieb auch im Auto und verzog sich nur sehr sehr langsam. Wie koennen die Menschen nur hier wohnen???
Im Zentrum angekommen begleitete uns der Schwefel-Geruch auf Schritt und Tritt. In einigen Ecken hat man erstaunlicherweise auch ueberhaupt nichts gerochen...dies waren jedoch die Ausnahmen.
Schon bevor wir nach Rotorua kamen, stand fuer uns fest, in dieser Stadt einen Ausflug in ein Maori-Dorf zu machen...4 Stueck standen zur Auswahl, das "Tamaki Maori-Village" haben wir fuer den naechsten Abend gebucht - doch dazu spaeter mehr... :)
Wir erkundeten ein bisschen die Gegend und liefen durch einen Park, in dem es unzaehlig viele blubbernde, stinkende und dampfende Tuempel gab - aber generell raucht es in ganz Rotorua aus allen Loechern...unglaublich und faszinierend, was die Natur alles so macht. Fuer uns ein echt faszinierendes Naturphaenomen. Abends haben wir dann noch in einem Hostel gekocht, Karamel-Bonbons gemacht (die uns verbrannt sind und ungeniessbar waren) und erneut Brot gebacken...noch leckerer als das erste Mal, mit extra Gewuerzen und in einheitlichen Groessen...mmhhh hat das gut geschmeckt :)

Am naechsten Morgen bemerkten wir das erste Mal so richtig, dass wir hier Winter haben - die Scheiben unseres Autos waren gefroren...aber wir hatten es innendrin schoen warm - guter Johnny :)
Nach dem Fruehstueck sind wir in den "Rainbow Springs Wildlife Park" gefahren. Es war eine Mischung aus schoenem Park mit einem tollen kleinen Zoo. Herrlich angelegt und selbst die Fische koennen, wenn sie wollen, ueber einen offenen Zufluss ins freie Meer und wieder zurueck...sie leben also nicht in "Gefangenschaft". Wir sahen u.a. noch einen sehr frechen Kea - der unbedingt unsere Kamera beissen wollte -, ein Kunekune Schwein - welches Ricarda am liebsten mit nach Hause nehmen wollte, da sie meinte das fehle noch bei ihnen auf dem Hof ;) ein Possum - ein suesses Tierchen, das eine Plage ist und oft auch wegen seines Fells gejagt wird - und mehrere Wallabys - eine kleinere Art Kaenguru.
Doch der eigentliche Grund fuer unseren Besuch sollte erst noch kommen...das Highlight schlechthin...das Nationalsymbol Neuseelands...wir gingen in ein Haus, in dem es dunkel war...nur ganz wenig Licht brannte, da dieses Tier nachtaktiv ist...und dann sahen wir ihn...unseren 1. echten lebenden Kiwi! :) Ein grosser flugunfaehiger und deshalb nur in Neuseeland vorkommender, vom Aussterben bedrohter Vogel mit langem Schnabel, der schnelle ruckartige Bewegungen aehnlich wie ein pickendes Huhn macht.
Nach diesem tollen Erlebnis machten wir anschliessend einen Stadtbummel und schlenderten am Ufer des "Lake Rotorua" entlang, um uns die Zeit bis zum Maori-Dorf am Abend zu vertreiben.

Dann war es endlich soweit...zu diesem Zeitpunkt ahnten wir noch nicht mal im geringsten, welch faszinierendes, grossartiges, beeindruckendes Erlebnis es werden wuerde! :)
17:30 Uhr waren wir am Empfangsgebaeude und sind gleich sehr freundlich von einer Maori-Frau begruesst worden.
Um 18:00 Uhr sind wir dann mit 4 Bussen raus aus Rotorua ins richtige Maori-Dorf gefahren. Unsere Busfahrerin (Aroha) gab uns eine kleine Einweisung in die Traditionen und Braeuche der Maori-Kultur...und das man sowohl zur Begruessung als auch zur Verabschiedung und ueberhaupt immer "Kia Ora" sagt :) Dann wurde ein "Chief" bestimmt, der unseren Bus im Dorf repraesentiert und der immer als erster voranschreitet. Nach langen "Verhandlungen" hatten wir unseren "Chief" ausgewaehlt - Kuma aus Singapur.
Nach einer 30-minuetigen Busfahrt kamen wir im Dorf an. Dort folgte als erstes ein "Powhiri" (die Begruessungszeremonie). Alle standen im Halbkreis hinter den 4 "Chiefs" und die Maori fuehrten ihr Ritual durch...es sah schon beaengstigend aus, mit welchen Gesten und Mimiken diese staemmigen Maenner halbnackt bei saukaltem Wetter ihren Tanz vorfuehrten und wie sie mit ihren Waffen umgingen. Ein "Chief" hob dann eine "Friedensrolle" vom Boden auf und nachdem alle 4 "Chiefs" den Maori folgten, durften auch wir das Dorf betreten. Schon diese Begruessung allein war absolut beeindruckend.
Genauso staunend ging es weiter...das "Marae" (Dorf) war richtig schoen...mitten im Wald standen viele Holzhuetten, vor jeder brannte ein kleines Lagerfeuer und die Maori-Frauen und -Maenner zeigten ueberall interessante Dinge aus ihrem Leben - z. B. einige Spiele, welche Waffen sie haben und wie sie diese Waffen bauen bzw. aus was sie gemacht sind. Auch wir lernten die einzelnen Begriffe, konnten sie aber nicht im Gedaechtnis behalten.
Danach ging's ins "Wharenui" (Versammlungshaus) - dort wurde die Geschichte eines Jungen erzaehlt, der heranwaechst, seine erste grosse Liebe kennen lernt und dann als Mann in den Krieg ziehen soll...das alles wurde mittels grossartigen typischen Taenzen, wundervoller Musik, fantastischem Gesang und einer wahnsinns Show dargeboten - wir waren tief beeindruckt, fanden keine Worte, staunten ohne Ende und genossen diesen tollen Abend :)
Wenn man die Maori sieht, kann man sich ueberhaupt nicht vorstellen, dass sie so unglaublich tolle Saenger und Taenzer sind - ein typischer Maori ist gut gebaut, sehr kraeftig, ja eigentlich dick, hat fast nichts an und ist am ganzen Koerper mit typischen Motiven taetowiert. Das Highlight im Versammlungshaus stellte der letzte Tanz dar, der beruehmte "Haka"...diesen Tanz fuehrt unter anderem die Rugby-Nationalmannschaft der Neuseelaender, die von allen geliebten und unschlagbaren "All Blacks", vor jedem Spiel auf...es ist eine Art Kriegstanz und soll die Gegner einschuechtern. Jeder Teilnehmer hat auf diesen Tanz gewartet...was man ganz leicht an dem tobenden Applaus danach feststellen konnte - Wahnsinn! :)
Nach dieser tollen Show sind wir dann ins "Wharehai" - dem Essenshaus - gegangen. Dort fand das traditionelle "Hangi", das typische Essen der Maori, statt. Was uns dort aufgetischt wurde, hatten wir noch nie gesehen und auch absolut nicht erwartet - wir fanden ein riesen, riesen grosses Buffet vor, mit allem, was man sich nur denken kann...Huehnchen, Lamm, verschiedene Sorten von Kartoffeln, Gemuese, Salat, verschiedene Arten von Brot, Nudeln, Fisch und sogar Muscheln...doch als ob das noch nicht genug gewesen waere, wurde ein kompletter Tisch bestehend aus Obstsalat, sehr leckerem Schokokuchen mit dazugehoeriger warmer Vanille-Sosse, Pudding und mehreren grossen und extrem leckeren Biscuit-Torten eingedeckt... :) ach ja, Kaffee, Tee und heisse Schokolade konnte man sich auch noch nehmen...oh man war das lecker...schon allein beim geringsten Gedanke daran bekommen wir jetzt noch Appetit! :)
Danach stand schon die Verabschiedung an...leider, denn es war ein grossartiger Abend, an dem wir immer wieder richtig gern zurueck denken!
Auf der Rueckfahrt wurde unser "Chief" aus seinem Amt entlassen und musste als erster ein typisches Lied aus seinem Land singen. Dann waren die Suedafrikaner dran...wir hofften, dass unsere Busfahrerin nicht Deutschland erwaehnt, denn wir waren die einzigen beiden Deutschen. Doch nach China, Thailand und Kanada war "Germany" an der Reihe...Christian ging vor und sang voller Stolz die "Gaelner Hymne" :) Als Dank bekam er wie alle anderen einen kraeftigen Applaus :)
Nachdem wir 5 oder 6 Runden im Kreisverkehr gedreht und dabei gesungen hatten, erreichten wir 21:15 Uhr unseren Ausgangspunkt...alle waren sichtlich begeistert angesichts des traumhaft schoenen und wahnsinnig beeindruckenden Abends. Man kann es mit Worten gar nicht so ausdruecken, wie es wirklich war...fuer uns war es das bislang absolute Highlight unseres Abenteuers und man kann jeden, der nach Neuseeland kommt, nur waermstens empfehlen, solch einen Abend mit zu machen und dieses unvergesslich tolle Erlebnis geniessen zu koennen! :)

Wir wollten danach nochmal schnell in den "Rainbow Springs Wildlife Park" (wo wir bereits am Morgen waren), da man dort abends noch mehr Kiwis zu Gesicht bekommen soll...doch leider waren wir 5 Minuten zu spaet, so dass der Park geschlossen hatte. Wir sind dann schliesslich gegen 23:00 Uhr gluecklich und voller toller Eindruecke ins Bett gefallen :)

Der Abschluss unseres sehr schoenen und einpraegsamen Rotorua-Aufenthaltes sollte es auch noch mal so richtig in sich haben...wir machten einen Ausflug zum "Thermal Wonderland - Wai-O-Tai" - das blubbernde, rauchende, farbenfrohe und stinkende "Wunderland"...ein Naturphaenomen und -spektakel der besonderen Art. Wir mussten puenktlich 10:15 Uhr dort sein, um den Ausbruch des "Lady Knox Geyser" miterleben zu koennen. 2 Stueck ganz normale Kernseife (weil frueher einer Frau beim Waeschewaschen ausversehen ein Stueck Seife reingefallen ist) werden in den Geysir geworfen, dann dauert es ein bisschen...und schwupps...schiesst das kochend heisse Wasser wie von Geisterhand fuer ungefaehr 1 Stunde 20m in die Luft - ein super tolles Bild, was uns wieder zum Staunen brachte :)
Doch dies sollte erst der Anfang eines spektakulaeren Rundganges durch eines der beruehmtesten thermischen Schutzgebiete Neuseelands sein.
Angefangen von tiefen Kratern mit ausgefallenen Namen wie "Devils's Home" (des Teufels zu Hause), "Rainbow Crater"  (Regenbogenkrater) und "Devil's Ink Pots" (Tintenfaesser des Teufels) sowie der Bratpfannenebene  ("Frying Pan Flat") ueber faszinierende Mineralsteinterassen ("The Primrose Terraces" - die Primelterassen), vorbei an den "Bridal Veil Falls" (Brautschleierfaelle), rauchenden, stinkenden Tuempeln und tollen Seen wie dem "Champagner Pool" bis hin zu extrem neonleuchtenden Farben im Wasser ("Devil's Bath"- Teufelsbad) und auf Felsbloecken - erneut dieses "Wow"-Gefuehl; unvorstellbar und sehr sehr beeindruckend, was die Natur geschaffen hat ohne menschliches Einwirken! :) Auch hierhin muss man unbedingt einen Abstecher machen!

Mit all diesen unfassbaren und unvergesslichen Erlebnissen und Eindruecken sagten wir Rotorua "Tschuess" und setzten unsere Tour Richtung Sueden fort. An den "Huka Falls" hielten wir als naechstes an. Diese Wasserfaelle sind zwar nicht hoch, dafuer aber breit und maechtig. Ein toller Anblick wenn man sieht, mit welcher Geschwindigkeit und Kraft die Wassermassen in das Becken hinabstuerzen!
Weiter ging's nach Taupo und damit auch zum "Lake Taupo" - dem groessten See Neuseelands mit 606qkm, der im Krater eines Vulkans liegt. Kurz vor Taupo hatten wir einen traumhaften Ausblick - im Tal die Stadt und im Hintergrund die
 schneebedeckten Berge des "Tongariro National Park"...was fuer eine wunderschoene Landschaft; immer und immer wieder! :) Ausser einem kleinen Stadtbummel haben wir an diesem Tag nichts weiter spannendes gemacht.

Nach dem Fruehstueck sind wir am Morgen in die Touristeninformation gegangen, um uns ein paar Informationen (Wetter, Ausruestung, Fitnesszustand, ...) ueber den "Tongariro Alpine Crossing Track" einzuholen. Das sollte eigentlich unser 1. Track bei den Kiwis werden. Spaeter mehr dazu. Da es in Taupo nichts sonderlich spektakulaeres gibt, sind wir kurz nach dem Mittag nach Turangi gefahren, wo wir fuer 3 Tage blieben.

An dieser Stelle unterbrechen wir wieder :) Von unseren naechsten Erlebnissen und Abenteuern hoert ihr schon bald! :)

Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)

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