Mittwoch, 5. Januar 2011

Geburtstag in Kaikoura - ein Traum erfuellt sich :)

Kia ora
Meine ersten gemeinsamen Erlebnisse mit Rena konntet ihr ja schon das Letzte Mal lesen. Ab nun ging es wieder zu zweit weiter quer nach Neuseeland. Als wir von Akaroa, der kleinen Halbinsel zurueckkamen mussten wir noch einmal durch Christchurch. Dort gingen wir dann zusammen einkaufen. Rena war sichtlich von der Groesse begeistert und meinte, sie fuehle sich wie bei IKEA, durch die riesigen Regale.
Fuer mich war es auch mal wieder ganz interessant, denn sie verglich alles mit den deutschen Preisen, die ich schlicht hinweg schon vergessen hatte.
Dann fuhren wir weiter noerdlich der Ostkueste entlang, machten einige Stopps und hatten Spass beim Toben direkt am Pazific mit seinen tollen Sandstraenden und endlosen Wellen.

Die Zeit verging rasend schnell, schon neigte sich die erste gemeinsame Woche zu Ende und mein 22.Geburtstag rueckte auch immer naeher und naeher.
Noch bevor ich nach Neuseeland kam, war mein Wunsch, zum Geburtstag mit frei lebenden Definen schwimmen zu gehen.
Dies sollte nun hier in Kaikoura, der Stadt der Delfine, Wale, Robben und Albatrosse geschehen.
Schon der Weg dorthin , zwischen gelbbluehenden Bergen und der Strasse direkt am Meer entlang boten uns tolle Momente. Sogar von einem winkenden Seehund, der im Wasser plantschte wurden wir begruesst.Nachdem wir die kleine Kuestenstadt erkundet hatten, buchten wir in der Information die Delfintour fuer den 18.11. . Rena wollte dieses Erlebniss auch nicht missen und so sicherten wir 2 Plaetze.
Die Frau in der Info riet uns mit dem ersten Boot, frueh morgens um 5:30 Uhr rauszufahren, weil das Wasser dann noch schoen ruhig und man den Sonnenaufgang vom Wasser aus miterleben kann.Gesagt, getan. Alles war in Pack und Tueten und ich freute mich riesig auf den morgigen Tag.
 Wir schreiben den 18. November. Nun endlich war es soweit- mein Geburtstag!

Nach einer  unruhigen und ziehmlich kurzen Nacht, mit nur knapp 4 Stunden Schlaf wurde ich am Morgen ganz lieb geweckt. Denn Rena hatte sich schon ein Stueck ehr rausgeschlichen und kam um 4 Uhr morgens mit einem Geburtstagsmuffin und einem Lied zu mir. Es war so toll und ich habe mich riesig darueber gefreut. Ausserdem habe ich noch Schnapspralinen aus Poessneck (!!! Die kann man sogar hier Neuseeland kaufen!!!) und eine schoene Kette von meinen Heilsberger Freunden bekommen- noch einmal vielen lieben Dank dafuer :o) !

Um 5:30 ging es dann los.
Wir gaben unsere Tickets am Schalter ab und bekamen die ganze Ausruestung, die wir auch gleich anziehen sollten. Total eng das Zeug, aber muss wohl so sein.
 So saßen wir nun alle in voller Monteur dort, es gab noch ein kurzes Informationsvideo, welches darauf hinwies, dass diese Duskydelfine weder abgefüttert, noch trainiert werden. Das heißt für uns, wir müssen interessant  auf sie wirken, indem wir laute Geräusche machen und uns schnell bewegen. Es ist nicht so, dass sie mit uns spielen und uns unterhalten, sondern viel mehr so, dass wir  mit ihnen spielen und sie bei Laune halten- also nicht einfach nur faul auf dem Wasser liegen und zuschauen! ;o)
Kurz darauf waren wir schon im Bus, der uns zu dem ca. 10 Minuten entfernten South Bay gefahren hat. Das war der Ausgangspunkt, wo auch schon 2 Boote, auf die wir aufgeteilt wurden, warteten.
Jetzt endlich starteten wir. Es war noch dunkel und sehr, sehr nebelig. Unser Kapitän meinte,  es  gäbe  keine guten Chancen  die Delfine zu finden, also sollten wir alle mit an Deck und Ausschau nach ihnen halten.
Es dauerte eine ganze Weile, doch plötzlich sahen wir aus dem Wasser diese tollen Tiere springen. Und es waren nicht nur eins oder zwei- es waren hunderte.

Sofort stoppte das Boot und als ein lautes Pfeifen erklang, durften wir ins kalte Pazifikwasser. Noch nie zuvor war ich diesen wunderbaren, faszinierenden und schlauen Tieren so nah.
Ich plantschte und groehlte was das Zeug hielt und anscheinend wirkte ich doch dadurch interessant  auf sie. Die Duskys kamen und drehten sich mit mir im Kreis. Immer und immer wieder- mal rechts herum , mal links herum – mal hoch und mal runter. Es war einfach toll. :o) Laut sang ich irgendwelche Lieder und tanzte regelrecht mit ihnen- Sie drehten sich um mich, tauchten tief und sprangen hoch- mal auf dem Bauch, dann wieder auf dem Rücken. Immer in Action. Es macht solch einen Spaß mit ihnen zu spielen- neben mir sprangen sie hoch und machten Saltos in der Luft- ich mitten drin. Es war fantastisch!!!


Nach einer Weile erklang erneut das Pfeifen vom Boot. Nun sollten wir alle mal kurz raus um uns aufzuwaemen. Doch durch die viele Bewegung und den klatschengen Neoprenanzug, war es gar nicht so kalt. Wir durften ein zweites Mal rein und der ganze Spaß begann von vorn. Es hätte nie enden sollen. Man spielte und fühlte sich so frei zwischen einer ganzen Familie Delfine, im wunderschönem klaren, blauen Wasser und in der Ferne sah man tolle schneebedeckte Berge. Aber nach insgesamt 4 Stunden  endete dieses Erlebnis und wir mussten zurück ans Land. Aber der Tag war noch jung....


Geplant war als Geburtstagsessen Hähnchenbrust mit Gemüse und Kartoffeln . Wir hatten auch schon alles eingekauft, aber wie das Leben so spielt, landete plötzlich etwas ganz anderes auf unseren Tellern. Nachdem wir die Stadt verlassen hatten, stoppten wir nicht weit von Kaikoura unsere Fahrt auf einem Campingplatz direkt am Meer. Johnny stand gerade einmal 15 Meter vom Wasser entfernt. Es war alles von Felsen zerklüftet und im Wasser waren Unmengen von riesigen Algenteppichen zu sehen, die manchmal auch wie Tiere aussahen. Neben uns machte sich ein Mann fertig um schnorcheln zu gehen. Aber er ging wohl nicht nur zum schauen, sondern auch um zu fischen, denn er nahm eine Harpune mit ins Wasser.Nur ab und zu sahen wir in der Ferne seine großen Flossen raus ragen. Als er dann endlich nach 2 Stunden im kalten Wasser an Land kam und Rena am Gaskocher hantieren sah, fragte er ob wir nicht einen Greyfish haben wollen. Klar wollten wir! ;o) Wenn wir auch so gar nicht wussten, was das für ein Fisch sein sollte... Naja essbar war er bestimmt. Es stellte sich dann heraus, dass er uns einen Hummer schenken wollte, natürlich noch lebendig. Außer Hummer hatte er noch normalen Fisch und 2 wunderschöne Muscheln, die hier in Neuseeland viel als Schmuckstücke verkauft werden in seinem Beutel. Er erklärte uns genau, was man fischen darf und wie man was am Besten isst. Die Muschel nahm er auseinander und verwendete die farbenfroh schimmernden Schalen  sogleich als  Servierteller, als er uns zeigte, wie man einen Hummer  roh isst.
 Mit Wasabi und Sojasoße schmeckte der  rohe Hummer wirklich gut. Auch das Muschelinnere kosteten wir.

Er schenkte uns außer diesem Greyfish, der mittlerweile in unserem Eimer im Süßwasser badete, noch die beiden großen Muscheln, die wir mit Zwiebeln und Brot braten sollten. Beim Hummer riet er uns, ihn im kochenden Wasser zu töten, aber unser Topf war definitiv zu klein, also stand doch das schlachten an. Zwickie, wie ich ihn nun mittlerweile getauft hatte, schaute mich mit seinen süßen, großen Gluschaugen an, aber Rena war gnadenlos und rammte ihm das Messer direkt zwischen die Augen. Armer Zwickie..... :o(

Er schmeckt uns aber als Vorsuppe wirklich ausgezeichnet. Als Hauptgang gab es dann, die mit Zwiebeln und Brot gebratenen Muscheln. Schon der Geruch lies uns beiden das Wasser im Munde zusammenlaufen. Es war wirklich richtig lecker und wir aßen bis wir nicht mehr konnten.
Als Dessert gönnten wir uns noch paar von den feinen Weinbrandbohnen aus Poessneck. Es war wirklich ein unvergesslich schöner Geburtstag.
Bis dahin...ka kite anoo, Tschuess :)

2 Kommentare:

  1. Oh man, das hört sich sooooooo gut, lecker und schön an! :) diesen Geburtstag wirst du nie vergessen...und auch als Leser kann man sich sehr gut vorstellen, wie schön und vor allem aufregend dieser Tag war :)

    Liebe Grüße, Christian

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  2. Oh toll...da hast du recht Christian...als ob man dabei gewesen wäre....faszinierend,beeindruckend,wow!!!

    Zwei dicke Drücker und bis bald

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