Montag, 18. April 2011

Ein echter Tremperrekord... :O)

Hallo liebe Leser.
Es ist schon wirklich ein tolles Leben wenn man work and travel in Neuseeland macht … ein wenig arbeiten und dann schon wieder in den Urlaub- ja ich weiß, ich wiederhole mich, aber wir sind nun mal im Dauerurlaub, denn die Arbeit auf der Farm ist auch ein wenig wie Urlaub auf dem Bauernhof. Aber nun wollten wir wieder ein neues Stück Neuseeland entdecken.
Dieses Mal stand uns ein wirkliches Abenteuer bevor. Bisher hatten wir einfach all unsere Sachen ins Auto gepackt und sind dann losgefahren. Aber mein Johnny stand kurz vor dem Verkauf, mit ihm konnten wir nicht mehr fahren und der Jeep von Tony musste in die Werkstadt. Wir hatten also nur unsere Beine :o) – jetzt fragt ihr Euch bestimmt, warum wir nicht mit dem Bus gefahren sind, wären wir wirklich gerne, aber die nächste Bushaltestelle war knapp 65 km entfernt. Wir beschlossen zu trampen.
Also versuchten wir wirklich nur das Nötigste einzupacken und ein lustiges Schild zu malen. Da wir früh noch die lieben Kühe glücklich machen mussten kamen wir sehr spät los. Unser grober Plan war aus Kurow in die nächste Stadt Oamaru zu kommen, dort wollten wir dann weitersehen, den unser Urlaubsziel war die dritt größte Insel Neuseelands- Stewart Island insgesamt ca. 400km entfernt.
Wir verabschiedeten uns von unseren beiden Nachbarn Marrie und Barry, die nur unglaublich guckten, als wir erklärten, dass wir unser Auto zu Hause lassen würden. Und so liefen wir los suchten uns einen guten Platz und hielten unseren Daumen und das bemalte Schild hoch.
Viele Autos fahren ja nicht durch Kurow und so waren wir wirklich ein wenig skeptisch, ob wir unser heutiges Ziel erreichen. Wir gaben wirklich unser Bestes das Schild zu präsentieren, aber die erste 5 Autos fuhren einfach nur winkend an uns vorbei.:'o(
Doch plötzlich stoppte ein englisches Pärchen mit ihrem Campervan, ihnen hatte unser Schilddesign so gut gefallen und so waren wir nur 1 Stunde, nachdem wir aus dem Hoftor gelaufen waren, schon am Ziel. :O)
Damit hatten wir wirklich nicht gerechnet, es war gerade einmal 15 Uhr. Wir überlegten noch weiter zu trampen, aber in der Information bekamen wir ein unschlagbares Angebot. Am nächsten Tag konnten wir mit dem Bus für gerade einmal umgerechnete 12 Euro pro Nase bis nach Invergargill fahren, also über 300km!
Nun hatten wir erst mal viel Zeit und so liefen wir ein wenig durch die Stadt und waren sehr erstaunt, als wir uns plötzlich 100 Jahre in der Vergangenheit wiederfanden.
In einer kleinen Straße war irgendwie die Zeit stehengeblieben, sogar die Parkplätze waren nur für Pferde und die Fahrräder sahen aus, als ob sie gerade erst erfunden wurden.  In der Nähe des Hafens beschlossen wir kurz zu rasten, die Rucksäcke waren doch recht schwer, wir legten uns hinter ein Gebüsch, denn am Abend wollten wir uns die kleinsten Pinguine der Welt anschauen, die hier in Oamaru zu hause sind. Aber grade als wir es uns ein wenig gemütlich gemacht hatten, fing es an zu regnen.
Das war ja ein toller Start in den Urlaub, dachten wir uns und bauten schnell das Zelt auf, das wir uns fast mitten in der Stadt befanden, störte uns in dem Moment wenig. Durch unsere blaue Bauplane, die wir als zusätzlichen Regenschutz darüber deckten, sah es ein wenig aus wie ein Müllhaufen, war damit aber auch eine gute Tarnung. ;O)
Gegen Abend hatte es genug geregnet und so machten wir uns auf zum Pinguinbesucherzentrum. Unser Reiseführer hatte hier geschrieben, dass gegen Abend, wenn die Pinguine das Wasser verlassen, sie sich nicht nur von den bezahlenden Besuchern anschauen lassen, sondern auch ganz frech über den Parkplatz laufen, wenn alle anderen weg sind.
So warteten wir bis zum Schluss und tatsächlich sahen wir sie über die Mole tappeln.Erst einer voran, so als ob er gucken wollte ob die Luft rein ist und die anderen ihm hinterher. Es war ein tolles Schauspiel, auch wenn die kleinen Kerle, durch die anbrechende Dunkelheit, ganz gut getarnt waren.
Aber die Pinguine waren nicht die Einzigen, die uns zum lachen brachten. Zwischen ihnen spielten noch jede Menge Hasen fangen. Als dann ein paar Meter entfernt es am Papierkorb raschelte waren wir ganz erstaunt.
Ein Opossum suchte sich ein paar Leckerbissen. Es war gar nicht scheu und lies sich auch nicht von uns stören. So nah hatten wir bisher noch kein lebendiges Opossum gesehen.
Langsam lehrte sich der Parkplatz komplett und wir wurden für unsere Geduld belohnt, denn die Pinguine wurden immer zutraulicher. Sie betraten dann auch den Parkplatz und überquerten die Straße keinen Meter von uns entfernt. So niedlich!!!
Wir machten uns auch auf in unsere Höhle, denn mittlerweile war es schon stockdunkel. Wir hatten echt ein wenig Mühe unser Zelt wiederzufinden, so gut war es hinter den Büschen versteckt.
Am Morgen wurden wir vom historischen Zug geweckt, der nur ein paar Meter entfernt an uns vorbei zuckelte und die Mitfahrenden winkten uns zu, 2 Mädels im Gebüsch hatten sie wohl nicht auf ihrer Ausflugstour erwartet. ;O)
Gegen Mittag ging es dann für uns mit dem Bus weiter. Teilweise waren wir die Strecke ja schon einmal gefahren und so nutzten wir die Fahrt für ein Nickerchen, denn wir machten uns schon ein paar Gedanken, ob wir auch in der nächsten Nacht einen Platz für unser Zelt finden würden oder doch durchmachen müssen. Unser Angst war unbegründet.
Wir fanden wirklich einen tollen Platz im Industriegebiet neben einer alten Baracke, zwar war direkt eine Kamera oder Bewegungsmelder auf uns gerichtet, aber falls uns jemand entdeckt hätte, so hatte er vermutlich nur ein wachsames Auge auf uns. ;O)  Am nächsten Tag wollten wir uns auf in das 20km entfernte Bluff machen von wo aus die Fähre starten sollte. Vorher schauten wir uns aber noch die größte Pyramide der südlichen Hemisphäre an- hier war das Informationszentrum unter gebracht. Wir erkundigten uns nach einem Bus und wurden geschockt. Die kurze Fahrt sollte mehr kosten, als wir für die von Oamaru nach Invergargill bezahlt hatten und so beschlossen wir es auch hier noch einmal mit trampen zu versuchen. Aber irgendwie war Invergargill doch größer als gedacht und so liefen wir ewig um eine geeignete Stelle zu finden, aber die Autofahrer winkten nur ab. Ein bisschen verzweifelt setzten wir uns mit unserer nur sehr groben Karte an den Straßenrand und überlegten, ob es auch möglich wäre alles zu erkaufen. Aber plötzlich hielt ein Kombi und wir wurden gefragt, ob wir nach Bluff wollten. Wie ein Wink vom Himmel. Wir waren total happy, denn unsere Schultern schmerzten. Und schon wieder hatten wir sehr viel Geld gespart ;o) Er setzte uns dann direkt vor einem Hostel ab, aber das Wetter war schön und so schliefen wir auch die 3. Nacht im Zelt. Da wir am nächsten Morgen schon die Fähre für 9 Uhr gebucht hatten, wollten wir sehr nah am Hafen bleiben und bauten unser Zelt direkt hinter dem Gebüsch an der Straße auf. Dieses Mal waren wir wirklich keine 3 m neben den Bahnschienen- aber sicher und gut versteckt. :O)
Pünktlich um 9 Uhr am nächsten Morgen betraten wir zu dem Lied eines Maori die Fähre, er sang von den Erlebnissen, die wir haben würden auf unserer Überfahrt auf die kleine Insel Stewart Island. Und wirklich, es war ein tolles Erlebnis, erst wurde Bluff und der Hafen immer kleiner, wir sahen einen schönen Leuchtrum in der Ferne und viele Vögel begleiteten uns auf der Fahrt. Das Wetter war klasse, nur Delfine konnten wir diesmal nicht entdecken. Als dann die ersten kleineren Inseln auftauchten und man in der Ferne Stewart Island sehen konnte war ich richtig froh. Auf diese Insel hatte ich mich von Anfang an sehr gefreut. Sie ist noch besonders Naturnah und recht unerschlossen. Gerade einmal 30km Straße soll hier insgesamt geben. Möchte man die Insel komplett umrunden so braucht man zu Fuß ungefähr 13 Tage und es ist durchaus möglich, dass man in dieser Zeit keinem anderen Menschen begegnet, dafür aber vielen Tieren ;O)
Wir kamen in der Halfmoonbay an, im einzigen Städtchen Oban. Hier bekamen wir in einem Backpacker einen Zeltplatz und waren froh unser Rucksäcke für unsere Erkundungstouren der Insel los zu sein. Das Wetter war wirklich traumhaft und so besuchten wir als erstes den Leuchtturm. Dieser entpuppte sich dann allerdings eher als eine kleine Leuchte, aber der Weg dorthin war super- mal direkt am Wasser entlang, dann durch einen dichten Wald und oft hatte man eine tolle Sicht auf das Städtchen mit vielen kleinen Booten und zerklüfteten Felsen davor. Am Wasser fand ich auch mal wieder eine Baumschaukel, die ich natürlich ausprobieren musste - raufschwingen ging auch noch ganz einfach, nur runter kam man schwer, da die Schaukel über dem Wasser stoppte, aber runter kommt man ja irgendwie immer und dieses Mal rettete mich Rena. :o)
Am nächsten Tag wollten wir einen Track machen und in einer Hütte übernachten. Der Weg war zwar recht schlammig, aber wir kamen schnell voran, da wir nur einen Rucksack mit hatten und uns beim tragen immer abwechselten. Auf der Mitte des Weges kamen wir an eine einsame Bucht und genossen dort erst einmal die Sonne. Wir trafen anderen Wanderern, die gerade von der von uns geplanten Hütte kamen und sie sagten uns, dass man diese Hütte vorbuchen müsse. Einfach zurück gehen wollten wir nicht. Leider hatten wir unser Zelt nicht dabei, aber die Sonne war so warm, dass wir es uns gut gehen liesen. Durch die Gehzeiten verschwand langsam das Wasser aus der Bucht und lies unzählbar viele Muscheln erscheinen. Rena hatte Appetit und lies sich ein paar Muscheln mit Instandnudeln schmecken. Als die Sonne dann aber verschwand, wurde es richtig feucht und kalt. So beschlossen wir in die Stadt zurückzukehren. Aber schon auf dem Weg packte mich ein wenig das Abenteuer, ich wollte ja auch mal einen Kiwivogel in freier Natur beobachten und da diese Vogel nachtaktiv sind, war dies ein guter Zeitpunkt dachte ich mir. Als es neben uns im Wald raschelte, setzten wir uns deshalb in der Dämmerung ins Unterholz und warteten.
Wir waren wirklich mucksmauschenstill, aber einen Kiwi bekamen wir leider nicht zu Gesicht. Nun wurde es immer dunkler und der Weg zum Bett war noch seeeeehr weit. Es wurde eine Nachtwanderung daraus, bei der wir wirklich viel Spaß hatten und auch nur ein bisschen Angst ;o)
Wir waren kurz nach Mitternacht wieder im Hostel- aber wir waren nicht die einzigen Nachtschwärmer. Wir lernten Paul, einen Backpacker aus Deutschland und 2 nette japanische Mädchen kennen, die uns beibrachten wie man Kraniche aus Papier faltet.
Als sie von unserer Nachtwanderung hörten waren sie begeistert und so beschlossen wir am nächsten Abend noch einmal auf Kiwijagd zu gehen.
Paul als einzigster Mann in der Runde, wurde kurzerhand zu unserem Kiwiguide gewählt. Klar war, wir bekamen auf der Tour auch keinen Kiwivogel zu Gesicht, dazu war unsere Laune einfach zu gut und wir zu laut :o)
Tagsüber erkundeten wir natürlich weiter die Insel und fanden einen bezaubernden Strand mit goldfarbenen Sand, so etwas hatte ich vorher noch nie gesehen! So, als ob jemand Goldpulver verstreut hatte und durch die Sonne glitzerte alles wunderbar.
Rena hatte sich vorgenommen noch einmal eine Paua-Muschel zu finden um uns ein leckeres Abendbrot zu bereiten. Die Felsen der Bucht sahen vielversprechend aus und so versuchte sie ihr Glück, obwohl das Wasser wirklich saukalt war und sie nur einen Badeanzug an hatte. Aber schneller als gedacht hatte sie eine entdeckt, allerdings lies diese sich nicht vom Stein lösen. Erschwerend kam hinzu, dass um sie drum herum riesige Algen oft die Sicht verdeckten, aber Rena kämpfte und ging tatsächlich irgendwann als Sieger hervor ;O)
Ein anderes schönes Erlebnis unserer Entdeckungstouren war der Ausflug zur nahe gelegenen unbewohnten Insel- Ulva Island.
Ein kleine Fähre brachte Rena und mich in 10 Minuten in ein wahres Vogelparadies. Wir hatten das Gefühl, wir wären mit den vielen Vögeln die einzigen auf dieser Insel. Wekas, huhnartige Vögel, kamen uns frech entgegen, sie hofften wohl ein paar Krümel von unseren Broten abzubekommen. Ein anderer sehr kleiner Vogel war sogar noch frecher und versuchte immer wieder Schnürsenkel aufzumachen, aber auch sehr viele scheue und seltene Vögel bekamen wir zu Gesicht.
Die unterschiedlichsten Vogelstimmen waren alle zur gleichen Zeit zu hören. Ein super Konzert! Die Zeit auf der Insel war leider viel zu kurz, aber da die Abfahrtszeit mit dem Fahrmann verabredet war blieb uns leider keine andere Wahl- wir mussten wieder weg. Sehr schnell war auch die Zeit auf Stewart Island vorbei und wir mussten uns auf den Rückweg machen. Ein Stückchen Herzen blieb trotzdem von mir auf dieser Insel, ich werde sicherlich wieder her kommen, auch wenn sie am anderen Ende der Welt liegt.

Die Überfahrt nach Bluff war recht Wellenreich und so war ich doch froh, als wir im Fährhafen ankamen. Wir hatten wieder einmal ein Riesenglück, denn der Busfahrer nahm uns kostenlos mit nach Invergargill zurück. Hier übernachteten wir noch einmal an unserem Plätzchen hinter der Baracke.
Am nächsten Tag liefen wir erneut durch ganz Invergargill, dieses Mal um an einen geeigneten Standplatz für unser nächstes Ziel die Catlins zu kommen. Die Catlins sind eine Küstenregion mit wunderschönen Stränden aber auch tollen Wäldern und Wasserfällen. Da dies jedoch eher eine abgelegene Region ist warteten wir hier extrem lange, bis uns ein Einheimischer in ein wirklich kleines Örtchen, rund 60km mitnahm.
Hier schlugen wir etwas außerhalb unser Zelt auf und genossen die letzten Sonnenstrahlen des Tages.
Für den nächsten Morgen hatten wir uns vorgenommen einen versteinerten Wald direkt am Meer anzuschauen. Aber in der Nacht hatte es ganz schön geregnet und leider war unser Zelt nicht wirklich wasserdicht, wie sich herausstellte. Unsere Isomatten lagen in einer richtigen Pfütze,die Schlafsäcke, Klamotten und alles war nass. So bauten wir erst einmal einen Abfluss, indem wir mit dem Messer in den Zeltboden stachen...also Wasser konnte jetzt erst einmal ablaufen, und das Zelt war eh schon kaputt ;o)
Auch am Morgen sah es nicht viel besser aus, wir beschlossen das Zelt stehenzulassen und liefen trotzdem los. Aber schon nach ein paar gelaufenen Kilometern regnete es wirklich aus Kannen. Wie 2 begossene Pudel standen wir am Straßenrand und wurden dann von einem älteren Pärchen in ihrem Wohnmobil mitgenommen.
So sahen wir immerhin den versteinerten Wald. Es war schon beeindruckend – man konnte teilweise noch umgestürzte Baumstämme erkennen, die aber nun aus Stein waren. Auch zurück bekamen wir eine Mitfahrgelegenheit. Leider regnete es den ganzen lieben langen Tag, so dass wir das Zelt nicht zusammenpacken konnten und noch eine weitere Nacht im Dorf bleiben mussten. Einen Backpacker gab es leider nicht, wir hätten aber viel für gegeben. Also zurück ins nasse Zelt. Die darauffolgende Nacht war wirklich grausam, da mittlerweile wirklich alles im Zelt nass war. Gleich am nächsten Tag nutzten wir die erste Regenpause um alles zusammenzupacken um Richtung Heimat zu trampen. Aber das war leichter gesagt als getan, denn durch den Ort fuhren fast keine Autos. Erst nach über 5 Stunden hatte ein polnisches Pärchen Mitleid und nahm uns mit. Da sie noch einige Zwischenstopps einlegten, sahen wir dann immerhin noch ein paar sehenswerte Dinge der Catlins, wie einen schönen Wasserfall und die berühmten einsamen Strände.
Wir waren schon ein ganzes Stückchen weiter, aber ihre Route endete auch in einem recht unbelebten Ort. Wir mussten also wieder raus und stellten uns erneut die Frage, wie wir weiter kommen würden? Ein Deutschen Backpacker, der extra 32km Umweg für uns gefahren ist, brachte uns in den nächst größeren Ort, in dem auch wieder ein Bus fuhr.
Doch mittlerweile war es schon fast 17 Uhr und wie wir in der Information erfuhren, gab es erst einen Bus am nächsten Tag. Also machten wir uns auf Richtung Backpacker, aber eigentlich wollten wir nur noch nach Hause und kein Geld für Backpacker und Bus bezahlen. Nach etwas Überredungskunst stellten wir uns noch einmal an die Straße. Dieses Mal nahm uns sehr schnell ein Mann in einem Mietauto mit. Er wollte zurück nach Christchurch, wo es, wie wir von ihm erfuhren, ein sehr starkes Erdbeben am heutigen Tag gegeben hatte. Normalerweise wäre er geflogen, aber da auch der Flughafen in Christchurch gesperrt war, musste er zurückfahren. Er war sich noch nicht einmal sicher, ob sein Haus noch stand. Desto erstaunlicher war seine Hilfsbereitschaft, denn er hatte auch schon einen anderen Rucksackreisenden aufgelesen, den er in Duniden absetzte. Und auch kurz nach uns gabelten er noch einen jungen Neuseeländer auf.
Wir waren uns unsicher ob wir es an dem Tag noch bis Kurow schaffen würden, denn es dämmerte schon, als wir uns in Oamaru absetzen liesen. Aber bisher hatten wir ja immer Glück gehabt. ;O) Nun schien dieses aber aufgebraucht, denn es fing wieder stark an zu regnen und kein Auto war in Sicht. Ich klopfte deshalb an eine Haustür und wollte darum bitten, dass man uns vielleicht doch ein Stück zurück fahren konnte, damit wir in dem Mc Donalds übernachten können. Dann wurde ich wieder völlig überrascht von der Freundlichkeit der Neuseeländer, als man mir anbot uns für ein kleines Spritgeld nach Kurow zu fahren!!! Einfach Wahnsinn! Und so kamen wir glücklich wieder in unserem Zuhause an.
Es war ein toller Urlaub, wenn wir auch am Ende leider ein wenig nass geworden sind und unseren Johnny nicht nur einmal vermisst haben.
Nirgendwo haben wir so gut geschlafen wie in ihm und niemand hat uns und unser Zeug so sicher, schnell und trocken an die schönsten Plätze Neuseelands gebracht. Leider kann er ja nicht mit nach Deutschland. Also entschloss ich mich schweren Herzens meinen treuen Begleiter über eine Internetauktion zu verkaufen.  Ich bekam einige Anfragen, aber keiner kam zur Besichtigung, so dass ich wirklich schon Befürchtung hatte, Johnny gar nicht zu verkaufen. Aber am Auktionsende schnellte der Preis in die Höhe und nur Minuten später bekam ich einen Telefonanruf, dass man ihn am nächsten Tag gerne abholen wurde.
Mir fiel ein Stein vom Herzen und ich war super happy, aber auch ein Stück traurig im gleichen Moment.
Um mich zu verabschieden verbrachte ich die allerletzte Nacht noch einmal unter dem sternenklaren Himmel in meinem mobilem Zuhause des letzten Jahres. Ich genoss es sehr, doch lange schlafen konnte ich nicht. All die tollen Erlebnisse mit ihm in Neuseeland, schossen mir durch den Kopf... Wo ist das Jahr denn hin?
Am nächsten Tag holte ein nettes Pärchen meinen Johnny ab. Sie waren richtig glücklich die Auktion gewonnen zu haben und total begeistert. Da störten auch die kleinen Schönheitsfehler und Rostflecken nicht. ;O) Ein Zufall war es, dass ich an diesem Tag kurz zuvor ein vierblättriges Kleeblatt gefunden habe.
Dieses klebte ich auf und gab es den beiden Käufern als Glücksbringer mit. Alle waren glücklich und zufrieden, aber es war für mich trotzdem ein seltsames Gefühl als Johnny ohne mich vom Hof fuhr.

Wie es ohne Auto für uns weiterging erfahrt ihr in den nächsten Tagen.

Bis dahin...ka kite anoo, Tschüss :)

1 Kommentar:

  1. Oh man hast du das schön geschrieben! Klingt wahnsinnig toll und ich glaube, du hättest noch stundenlang darüber schreiben können. Auch wenn man das mit Johnny liest, bekommt man ein bisschen Wehmut...auf ihn war immer verlass und wir mochten ihn mit seinen Macken! Aber er wird seinen jetzigen Besitzern auch viel Freude bereiten :) Das Kleeblatt muss ja Glück bringen, zumal du es kurz bevor gefunden hattest...das war ein Zeichen... :)

    Supi Bericht!!! :)
    Bis bald! :)

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